KPÖ verurteilt Polit-Justiz in der Türkei

Selahattin Demirtaş und Figen Yüksekdağ und andere in der Türkei zu absurd hohen Haftstrafen verurteilt. Erdoğan wurde bei den Kommunalwahlen im März abgestraft und rächt sich nun an der Opposition dafür.

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Foto: © Pascal Van, flickr

Die früheren Ko-Vorsitzenden der Demokratischen Partei der Völker (HDP) Selahattin Demirtaş und Figen Yüksekdağ wurden gestern neben vielen anderen kurdischen und sozialistischen Politiker:innen in der Türkei zu absurd hohen Haftstrafen verurteilt. Demirtaş bekam insgesamt 42 Jahre Haft, Yüksekdağ 30 Jahre und 3 Monate, andere der insgesamt 108 Angeklagten (18 davon seit Jahren inhaftiert) bekamen teilweise auch über 20 Jahre aufgebrummt. Verhaftet wurden Demirtaş, Yüksekdağ und die anderen bereits 2016 als Nationalratsabgeordnete - vorgeworfen wird ihnen die Beteiligung und Anstiftung der Proteste in der Türkei im Oktober 2014 als der sogenannte Islamische Staat (IS) die Stadt Kobane in Syrien anzugreifen begann.
 

Bundesregierung muss klar Stellung beziehen!

KPÖ-Bundesvorsitzender und Spitzenkandidat bei der EU-Wahl Günther Hopfgartner fordert die Bundesregierung, insbesondere Außenminister Schallenberg auf klar Stellung zu beziehen und diese politische Rachejustiz zu verurteilen. “Es gilt hier vonseiten der Bundesregierung klare Worte zu finden. Außerdem sollten diese Entwicklungen in die Bewertung von Verfahren zu politischem Asyl von Geflüchteten aus der Türkei einfließen. Die Türkei als mehr oder weniger funktionierenden Rechtsstaat anzusehen ist nicht akzeptabel.”

„Ganz offensichtlich handelt es sich hier um eine politisch motivierte Entscheidung des Regimes um Erdoğan, der von Bundeskanzler Nehammer ja erst vor wenigen Monaten als ‚Freund und Partner‘ bezeichnet wurde“, meint der Grazer KPÖ-Gemeinderat Max Zirngast, der 2018 selbst dreieinhalb Monate unter fadenscheinigen Vorwürfen in der Türkei inhaftiert war und nach einjährigem Verfahren freigesprochen wurde. „Erdoğan wurde bei den Kommunalwahlen im März abgestraft und rächt sich nun an der Opposition dafür. Sowohl Festnahmewellen in den letzten Tagen und Wochen, wie auch diese Gerichtsentscheidung sind ein klares Indiz dafür, dass sich in der Türkei in Sachen Demokratie und Menschenrechte rein gar nichts verbessert hat“, so Zirngast.

Graz beschließt Hilfe für Erdbebenopfer

17-02-23 Der Gra­zer Ge­mein­de­rat hat am Don­ners­tag - ein­stim­mig - be­sch­los­sen, dass sich die Stadt am Wie­der­auf­bau der schwer von Erd­be­ben ge­trof­fe­nen Re­gio­nen in der Tür­kei und Sy­ri­en be­tei­ligt. 

Veröffentlicht: 17. Mai 2024