KPÖ Steiermark trauert um Hans Erschbaumer
Ein unbeugsamer Genosse ist von uns gegangen
Geboren wurde Hans Erschbaumer am 18.10.1936 in Südtirol. Er hatte eine schwere Kindheit, er litt Zeit seines Lebens unter den Folgen der Kinderlähmung und wuchs im Heim auf. In der Steiermark trat er zunächst der SPÖ bei und war Gemeindesekretär in Vordernberg (Bezirk Leoben). Das Unverständnis für die kapitalismusfreundliche Haltung und die Doppelzüngigkeit der SPÖ prägte sein politisches Leben.
Seine Hinwendung zur KPÖ bedeutete den Verlust des sicheren Arbeitsplatzes. Am 1. Juli 1958 trat er der KPÖ bei und schaffte als Arbeiter im Hüttenwerk Donawitz im zweiten Bildungsweg die Matura.
Auch das Studium der Geographie und Geschichte an der Universität Graz konnte er erfolgreich abschließen. Während dieser Zeit arbeitete er auch als Portier im Grazer Volkshaus der KPÖ.
Als Mittelschulprofessor am Judenburger Gymnasium schuf er sich großes Ansehen über Parteigrenzen hinweg. Im Jahr 1980 schaffte er als Spitzenkandidat den Wiedereinzug der KPÖ in den Gemeinderat von Judenburg, dem er 17 Jahre lang angehörte. Dabei setzte er sich für die Rechte der arbeitenden Menschen ein und unterstützte die großen Kämpfe der Belegschaft und der Bevölkerung gegen die Zerschlagung des damaligen VEW-Betriebes, die in einer Großdemonstration im Jahr 1986 ihren Höhepunkt hatten.
Auch in der Pension unterstützte er die Arbeit seiner Partei in Judenburg und der Steiermark solange es seine Kräfte zuließen. Für seine Frau Christine war er während ihrer Jahre im Gemeinderat eine wichtige Stütze. Als Sammler von fortschrittlicher Literatur hat er einen Beitrag zur Aufarbeitung der KPÖ-Geschichte im Aichfeld geleistet.
Die KPÖ wird das Andenken an Hans Erschbaumer stets bewahren, unser Mitgefühl gilt seiner Frau, Genossin Christine Erschbaumer.
Veröffentlicht: 1. Februar 2022