Hilfe bei häuslicher Gewalt: KPÖ schlägt Notfall-Nummer auf Milchpackungen vor
Jede dritte Frau in Österreich muss im Laufe ihres Lebens körperliche und/oder sexuelle Gewalt erleben. Bei der Zahl der Frauenmorde rangiert Österreich im traurigen europäischen Spitzenfeld: Sieben Femizide und 13 Mordversuche bzw. Fälle von schwerer Gewalt gegen Frauen sind bereits im noch jungen Jahr 2024 zu beklagen.
Bei näherer Betrachtung der Femizide der letzten Jahre fällt auf, dass im Vorfeld der brutalen Verbrechen oft kein Kontakt zu Gewaltschutzeinrichtungen aufgenommen wurde. Es erscheint uns daher von besonderer Bedeutung, die neue zentrale Notrufnummer, die mit 2. April starten wird, breit bekannt und das Hilfsangebot von Gewalt betroffenen Menschen möglichst niederschwellig zugänglich zu machen.
„Wir schlagen vor, die zentrale Notruf-Nummer bei häuslicher Gewalt auf Milchpackerl zu drucken. Ein Milchpackerl findet nämlich den Weg in so gut wie jeden Haushalt und wird dort mehrmals in die Hand genommen. Das wäre eine sehr wirksame Maßnahme, Betroffenen einen Ausweg aus häuslicher Gewalt aufzuzeigen, die noch dazu sehr günstig wäre. Es freut mich, dass die Landesregierung unsere Idee nun endlich aufgreift und Landesrätin Schmiedtbauer schon erste Gespräche mit den steirischen Molkereien geführt hat. Ich hoffe, dass es rasch zu einer Umsetzung kommt, denn Gewalt gegen Frauen ist nach wie vor ein riesiges Problem“, so KPÖ-Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler.
Die positiven Reaktionen der Abteilungen
Im Rahmen der heutigen Landtagssitzung wurde die Stellungnahme der Landesregierung zum im November 2023 eingebrachten KPÖ-Antrag debattiert. Dort zu lesen sind positive Signale aus der Verwaltung: „Es wird daher der Vorschlag mit dem Abdruck der neuen zentralen Notrufnummer auf Milchpackungen als wichtige Maßnahme gesehen“, so die Abteilung 6 des Landes. Auch die Abteilung 11 äußert sich wohlwollend: „Die vorgeschlagene Maßnahme „Zentrale Notrufnummern auf Milchpackungen“ ist eine von vielzähligen möglichen Maßnahmen, um zum Thema Gewaltschutz Aufmerksamkeit zu generieren bzw. Informationen niederschwellig zu verbreiten. In der Ausarbeitung der zukünftigen Kampagnenmaßnahmen in Bezug auf die neue Helpline, die in engster Abstimmung mit dem Gewaltschutzbeirat erfolgt, wird diese, genauso wie alle anderen Maßnahnahmen, beachtet werden.“
Veröffentlicht: 19. März 2024