11 Jahre keine Anpassung?! Rauf mit der Wohnunterstützung!
Claudia Klimt-Weithaler (KPÖ): „Die Inflation frisst die Wohnunterstützung weg, die seit elf Jahren nicht erhöht wurde – und die Landesregierung sieht zu!“
„Angesichts der explodierenden Wohnkosten ist es ein Skandal, dass die Landesregierung es nach mehr als einem Jahrzehnt nicht für notwendig erachtet, die Wohnunterstützung anzupassen“, ärgert sich KPÖ-Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler anlässlich der Vorlage des Sozialberichts 2020/21, der auch Bezug auf die Gefahr von Wohnungslosigkeit und die steirische Wohnunterstützung nimmt. Diese soll laut Sozialbericht helfen, „den Zugang zu Wohnraum für alle Menschen in der Steiermark möglich zu machen.“
Angesichts dessen, dass die Beihilfe jedoch seit elf Jahren nicht mehr erhöht wurde, kann die Wohnunterstützung diese Funktion nicht erfüllen. Klimt Weithaler: „Die Teuerung beim Wohnen frisst die Beihilfe schlicht weg. Eine deutliche Anhebung der Wohnunterstützung ist überfällig! Doch Soziallandesrätin Kampus nutzt nicht einmal den gesetzlichen Rahmen aus.“ Die KPÖ wird bei der nächsten Landtagssitzung einen dementsprechenden Antrag einbringen.
Wohnkosten gehören zu den Haupt-Preistreibern. Dennoch hat die steirische Landesregierung seit elf Jahren die Wohnunterstützung nicht mehr erhöht. Seit 2011 wurde die maximale Förderung für einen Ein-Personen-Haushalt nicht angehoben (143 Euro)! Bei Mehr-Personen-Haushalten liegt der maximale Förderbetrag heute sogar unter jenem von 2011! Damals gab es noch die Wohnbeihilfe. Mit Einführung der Wohnunterstützung wurden nicht nur viele Menschen, zum Beispiel zahlreiche Studierende, vom Bezug ausgeschlossen, auch der Förderbetrag wurde nie erhöht, verringerte sich in manchen Bereichen sogar im Vergleich zur Wohnbeihilfe.
Seit 2011 sind die Wohnkosten österreichweit laut Statistik Austria um ganze 32 Prozent gestiegen. Bei den Mieten bei Neuvermietungen stiegen die Kosten in den letzten zehn Jahren sogar um 40 Prozent. Dabei ist die rasante Teuerung des heurigen Jahres jedoch noch nicht mitberücksichtigt, etwa die Erhöhung der Richtwertmieten. Hinzu kommt, dass in Ballungszentren wie Graz, wo rund ein Viertel der steirischen Bevölkerung lebt, die Wohnkosten weit über dem Österreichschnitt gestiegen sind.
Veröffentlicht: 20. September 2022