KPÖ: ATB-Gelände nicht Spekulanten überlassen!
KPÖ-Klubobfrau Klimt Weithaler: „Ankauf durch das Land ist Chance auf aktive Standort- und Bodenpolitik“
Nach der Schließung des Elektromotorenerzeugers ATB in Spielberg stellt sich die Frage, was mit der Liegenschaft des Betriebes passieren soll. „Dadurch, dass das Gelände der ATB nun zum Verkauf steht, bietet sich eine Chance, seitens des Landes aktiv zu werden und nachhaltige Standortpolitik zu betreiben“, fordert Claudia Klimt-Weithaler, Klubobfrau der KPÖ Steiermark.
Nach der Schließung des Elektromotorenerzeugers ATB in Spielberg stellt sich die Frage, was mit der Liegenschaft des Betriebes passieren soll. „Dadurch, dass das Gelände der ATB nun zum Verkauf steht, bietet sich eine Chance, seitens des Landes aktiv zu werden und nachhaltige Standortpolitik zu betreiben“, fordert Claudia Klimt-Weithaler, Klubobfrau der KPÖ Steiermark.
So könne das Land verhindern, dass die Spekulation mit dem Preis der Liegenschaft die Ansiedelung einer neuen Firma oder die Anmietung von Teilen der Anlage durch kleinere Betriebe verhindert. Der Ankauf des Geländes durch die öffentliche Hand würde auch eine Möglichkeit bieten, den Wildwuchs an Industrie- und Gewerbeanlagen im Spielberger Ortsgebiet einzudämmen. Neben dem Faktor der Arbeitsplätze wäre ein Ankauf des Geländes also auch im Hinblick auf eine zielgerichtete Bodenpolitik sinnvoll. Die KPÖ hat einen dementsprechenden Antrag in den Landtag eingebracht.
Diese Chance würde jedoch verstreichen, sollte man zulassen, dass die Liegenschaft von Spekulanten zum Zweck des Weiterverkaufs mit Profit erworben wird und so eventuell lange Jahre leer steht, während ringsum grüne Wiese verbaut wird.
Die prekäre Arbeitsplatzsituation und die damit verbundene Abwanderung aus der Region haben sich durch den Abbau von über 100 Arbeitsplätzen bei Mondi 2018 und der Schließung der Produktion bei ATB Spielberg dramatisch verschärft. Seit der Schließung des Bergbaus und der weltweiten Stahlkrise in den 1970er-Jahren, befindet sich die Region in einem Abwärtstrend. Ankündigungen wie der Luftfahrtcluster bei der Beschaffung der Abfangjäger oder die Ansiedlung eines Motorenentwicklungszentrums bei der Revitalisierung des Ö-Rings haben sich als leere Versprechungen herausgestellt.
Klimt-Weithaler: „Es zeigt sich, wie wichtig es ist, dass die öffentliche Hand auf die Entwicklung in den Regionen selbst Einfluss nimmt. Langfristiges Ziel muss sein, die Abwanderung zu stoppen, den Trend umzukehren und mittelfristig neue Arbeitsplätze in der Region zu schaffen.“
Veröffentlicht: 29. Juli 2021