Automobil-Industrie-Krise: KPÖ für Landesholding
Rund 40.000 Steirerinnen und Steirer arbeiten in der Automobilindustrie und in deren Zulieferbetrieben. Diese befindet sich, wie auch jene in Deutschland, in der Krise. Tausende Beschäftigte in Betrieben wie der Voestalpine, AVL, AT&S, Magna und vielen weiteren müssen mittelfristig um ihre Arbeitsplätze zittern.
„Viele Milliarden, die die Beschäftigten erarbeitet haben, wurden über die Jahre als Dividenden an Aktionäre ausgeschüttet. Die Zeche für die aktuelle Krise sollen trotzdem die Arbeiterinnen und Arbeiter bezahlen. Das ist Kapitalismus“, so KPÖ-Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler.
Sie fordert von den Entscheidungsträger:innen auf Landes- und Bundesebene Initiative ein: „Für die Steiermark steht viel auf dem Spiel. In so einer Situation erwarte ich mir von einem Landeshauptmann, dass er keine rückwärtsgewandten Illusionen schürt, sondern einen produktiven Beitrag zur Transformation der Automobilbranche leistet, um die zehntausenden Arbeitsplätze langfristig zu sichern“, so Klimt-Weithaler weiter.
Mahnendes Beispiel Steyr Automotive
Warum man die Umbrüche in der Industrie nicht der sogenannten „unsichtbaren Hand des freien Markts“ überlassen darf, zeigt das Beispiel Steyr Automotive in Oberösterreich überdeutlich: Dort hat hat der Multimillionär und ÖVP-Unterstützer Siegfried Wolf 2021 das MAN-Werk von VW gekauft. Seitdem wurde fast jeder zweite Beschäftigte im Werk entlassen. Elf Menschen mit Behinderungsstatus stehen aktuell vor der Kündigung. Trotzdem hat sich Wolf 2022 Dividenden in Höhe von 107 Millionen Euro ausbezahlt.
Auch in anderen Industriebetrieben sind ähnliche Vorgänge zu beobachten: Arbeiterinnen und Arbeiter werden „aus Einsparungsgründen“ vor die Tür gesetzt. Nicht gespart wird jedoch bei Dividenden-Ausschüttungen an Aktionäre, die selbst keinen Finger rühren, und bei fürstlichen Manager-Boni.
KPÖ erneuert Vorschlag einer Landesholding
Die KPÖ regt darum ein direkteres Engagement des Landes in Wirtschaftsbelangen an: „Die öffentliche Hand muss wieder eine aktivere Rolle in der Wirtschaft spielen. Millionen-Wirtschaftsförderungen müssen mit entsprechenden Beteiligungen an den Betrieben einhergehen und bestehende Arbeitsplätze verbindlich sichern. Die Idee einer steirischen Landesholding wurde damals schon von der Voves-SPÖ ins Treffen geführt, aber leider schnell wieder verworfen. Wir regen dringend an, diese Überlegungen erneut aufzugreifen“, so Klimt-Weithaler abschließend.
Veröffentlicht: 31. Oktober 2024