Zum 90. Todestag von Clara Zetkin

clara-zetkin.jpg

Clara Zetkin, Vorkämpferin für Frauenrechte, war Mitbegründerin der „Zweiten Internationale“ der sozialistischen Arbeiter:innenbewegung. Auf dem Gründungskongress 1889 in Paris hielt sie das vielbeachtete Referat: „Zur Befreiung der Frau“.

1907 fand dann die „Erste Internationale Konferenz sozialistischer Frauen“ in Stuttgart statt. 58 Delegierte aus 15 Ländern, darunter 12 Sozialistinnen, unter ihnen Clara Zetkin, Rosa Luxemburg und Alexandra Kollontai, nahmen teil. Die Frauen beschlossen ein Internationales Frauensekretariat einzurichten, wählten Clara Zetkin zur Vorsitzenden und zur Chefredakteurin der sozialdemokratischen Frauenzeitschrift „Die Gleichheit“. Das gemeinsame Vorgehen in Fragen von Arbeiterinnen-, Mutter- und Kinderschutz sowie gegen Preissteigerungen wurde beschlossen.

Wichtigstes Ergebnis aber war nach Zetkins Meinung der Beschluss zur gemeinsamen Forderung nach einem allgemeinen Frauenwahlrecht. Das gab es damals nur in Finnland. Nach der von Clara Zetkin eingebrachten Resolution waren nun fortan die „sozialistischen Parteien aller Länder, verpflichtet für die Einführung des allgemeinen Frauenwahlrechts energisch zu kämpfen.“ Mit 47 gegen 11 Stimmen votierte eine große Mehrheit dafür.

Damit war die SPD im deutschen Kaiserreich die einzige Partei, die das demokratische Wahlrecht für Männer und Frauen forderte, auch wenn es intern Differenzen gab. Zwar sah Zetkin im Frauenwahlrecht nicht die Lösung, die „all die sozialen Hemmnisse beseitigt, welche für die freie harmonische Lebensentwicklung und Lebensbetätigung des weiblichen Geschlechts bestehen. [...] Für uns Sozialisten kann daher das Frauenwahlrecht nicht das Endziel sein“, denn es rühre nicht an den tieferen Ursachen der Frauenunterdrückung. Trotzdem sah sie das allgemeine Frauenwahlrecht als wichtiges Etappenziel: „Wir fordern es als ein soziales Recht.“

1910, auf der „Zweiten Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz“ in Kopenhagen, schlug Zetkin einen alljährlichen Internationalen Frauentag vor, der der Agitation für die politische Emanzipation der Frauen im allgemeinen und dem Frauenwahlrecht im besonderen dienen sollte. Ein weiteres wichtiges Thema dieses Treffens war die drohende Kriegsgefahr.

Im März 1911 wurde der erste Internationale Frauentag in Europa begangen. Mehr als eine Million Frauen gingen auf die Straße, eine bis dahin beispiellose Massenbewegung von Frauen. „Dieser Internationale Frauentag ist die wichtigste Kundgebung für das Frauenwahlrecht gewesen, welche die Geschichte bis heute verzeichnen kann!“, schrieb Clara Zetkin im März 1911 in der „Gleichheit“. Weitere Forderungen waren die Einführung des Acht-Stunden-Arbeitstages, ausreichender Mutter- und Kinderschutz, die Festsetzung von Mindestlöhnen sowie gleicher Lohn bei gleicher Arbeitsleistung.

Vor genau 90 Jahren verstarb Clara Zetkin. Als Vorkämpferin für Frauenrechte lebt sie aber noch heute in der Erinnerung der Frauenbewegung weiter. Sie war auch eine Kämpferin gegen den Krieg, danach gegen den aufkommenden Faschismus. Sie war eines der ersten Mitglieder der 1919 gegründeten Kommunistischen Partei Deutschlands, 1920 eine von zwei KPD-Abgeordneten im deutschen Reichstag. 1932 hielt sie als 75-jährige Alterspräsidentin die Eröffnungsrede im Reichstag und rief zur gemeinsamen Bekämpfung des Nationalsozialismus auf. Heute an ihrem 90. Todestag gedenken wir Clara Zetkin und ihrem wertvollen Beitrag zur sozialistischen Frauen- und Arbeiter:innenbewegung.


__________________________
Ein Gastbeitrag von Anne Rieger

Wohnen, Soziales, Gesundheit, Pflege: Die KPÖ schlägt Alarm!

19-11-24 „Ho­he Wohn­kos­ten, hor­ren­de Strom- und Heiz­kos­ten-Nach­zah­lun­gen, ewi­ge War­te­zei­ten auf ei­nen Fach­arzt­ter­min, Pf­le­ge­kri­se: Das sind die Pro­b­le­me, die den Men­schen wir­k­lich un­ter den Nä­geln bren­nen, die im Wahl­kampf der eta­b­lier­ten Par­tei­en aber kaum ei­ne Rol­le spie­len“, so KPÖ-Spit­zen­kan­di­da­tin Clau­dia Klimt-Weitha­ler.

KPÖ weist Anwürfe der Immo-Wirtschaft zurück

16-11-24 „Wir set­zen wei­ter auf auf qua­li­täts­vol­les Bau­en und leist­ba­res Woh­nen. Die Zeit als ein ÖVP-Bür­ger­meis­ter den In­ves­to­ren den ro­ten Tep­pich aus­ge­rollt hat, sind vor­bei“, so KPÖ-Stadt­pla­nungs­sp­re­cher Max Zirn­gast.

So reagiert Graz auf Wegfall des Sozialhilfegesetzes

15-11-24 Bür­ger­meis­te­rin El­ke Kahr: „Oh­ne Neu­re­ge­lung wä­ren Här­te­fäl­le un­ver­meid­li­ch“. Mit der Ab­schaf­fung des So­zial­hil­fe­ge­set­zes fal­len meh­re­re Leis­tun­gen weg. Auf In­i­tia­ti­ve von Bür­ger­meis­te­rin El­ke Kahr hat der Ge­mein­de­rat ges­tern neue Richt­li­ni­en be­sch­los­sen, um drei wich­ti­ge Be­rei­che wei­ter­hin zu er­mög­li­chen.

Veröffentlicht: 21. Juni 2023