DPD Kalsdorf: Die fatalen Folgen der Post-Liberalisierung
KPÖ-LAbg. Werner Murgg: „Paketzusteller:innen werden in Subunternehmen nach Strich und Faden ausgebeutet. Es braucht endlich eine Auftraggeberhaftung!“
Bis zu 17 Stunden Tagesarbeitszeit bei einem Stundenlohn von sechs Euro: Die Enthüllungen rund um die Arbeitsbedingungen im DPD-Verteilerzentrum in Kalsdorf schockieren – und sind doch kein Zufall oder Versehen, sondern die logische Folge politischer Entscheidungen, allen voran der Post-Liberalisierung 2011.
Dazu sagt KPÖ-LAbg. Werner Murgg in einer ersten Reaktion: „Liberalisierung heißt Lohnabbau und massive Verschlechterung der Arbeitsbedingungen zugunsten der Profite Privater. Dieser Grundsatz beweist sich im Postgewerbe einmal mehr auf skandalöse Art und Weise, wie die Zustände im DPD-Verteilerzentrum Kalsdorf zeigen. Vor 20 Jahren konnten Postler:innen von ihrer Arbeit noch gut leben. Heute werden Paketzusteller:innen nach Strich und Faden ausgebeutet. Die Bundesregierung ist dringend aufgefordert, die Augen vor den offensichtlichen Missständen in der Paketdienst-Branche nicht länger zu verschließen, die Konzerne vernünftig zu kontrollieren und sicherzustellen, dass die Rechte der Arbeiterinnen und Arbeiter gewahrt sind!“
Werner Murgg weist auch auf ein weiteres Problem hin: „Der Subunternehmens-Spuk gehört endlich beendet. Der DPD-Konzern, der letztendlich die Gewinne einstreift, tut natürlich so, als hätte er von nichts gewusst, und wälzt die Verantwortung auf seine Subunternehmen ab – denen er zuvor die innerbetrieblichen Daumenschrauben angezogen hat. Natürlich geben die Subunternehmen den Druck von oben nach unten an die Arbeiterinnen und Arbeiter weiter, die letztendlich unter entsetzlichen Bedingungen arbeiten müssen. Darum braucht es endlich eine Auftraggeberhaftung!“
Veröffentlicht: 7. April 2023