Elementarpädagogik: „Lippenbekenntnisse zahlen noch keine Rechnung!“
Eine gute Kinderbetreuung und frühe Förderung für alle Kinder gehören zu den wichtigsten Zukunftsaufgaben des Landes. Mit altersgerechter, qualitativ hochwertiger Pädagogik wird der Grundstein für einen erfolgreichen Schulbildungsweg gelegt – oder zumindest sollte das so sein. Die Realität sieht freilich oft anders aus. Mittlerweile jahrzehntelang fordern die Kolleg:innen in den Kindergärten und -krippen echte Verbesserungen der Rahmenbedingungen ein – und sind vielfach mit ihrer Geduld längst am Ende.
„In Interviews und Sonntagsreden werden Amon, Drexler und Co. nicht müde, ihre Wertschätzung für die elementare Bildung zum Ausdruck zu bringen. Nur: Am Lohnzettel der Elementarpädagog:innen, Kinderbetreuer:innen und Erzieher:innen bildet sich das noch so gar nicht ab. Das Gehaltsniveau in der Steiermark ist nach wie vor unterirdisch und mit ein Grund für den chronischen Personalmangel. Lippenbekenntnisse der Landesregierung, hier endlich nachbessern zu wollen, zahlen noch keine Rechnung. Es muss endlich ein konkreter Vorschlag auf den Tisch – das ist die Landesregierung den Beschäftigten schuldig“, so der KPÖ-LAbg. Werner Murgg in Richtung der steirischen Landesregierung. Er fordert eine deutliche Erhöhung der Beiträge des Landes zum Personalaufwand.
Auch die Forderung nach einer gerechten Behandlung von älteren Beschäftigten erneuert die KPÖ: Aktuell ist es so, dass Vorrückungen von Pädagog:innen, Erzieher:innen und Betreuer:innen, die bereits längere Jahre tätig sind – also das Dienstalter bzw. die Lohnstufe – bei der Personalförderung des Landes nicht berücksichtigt werden. In der Praxis führt dies dazu, dass sich Einrichtungen ihre Beschäftigten in höheren Lohnstufen nicht mehr „leisten“ können und jüngere Kolleg:innen mit niedrigeren Lohnkosten bevorzugt werden bzw. werden müssen. Auch hier ist Bildungslandesrat Amon gefordert, seinem artikulierten Problembewusstsein auch konkrete Maßnahmen folgen zu lassen.
Folgende Maßnahmen schlägt die KPÖ Steiermark vor, um die Situation in den elementaren Bildungseinrichtungen zu verbessern:
• Substanzielle Erhöhung der Beiträge des Landes zum Personalaufwand zur Ermöglichung besserer Bezahlung für die Beschäftigten im Elementarbereich,
• mehr Zeit für Vorbereitung; Freistellung der Leiterinnen und Leiter; Entbürokratisierung,
• bessere Betreuungsschlüssel, sprich mehr Personal in Kindergärten und -krippen,
• mehr Ausbildungsplätze,
• mehr finanzielle Unterstützung für die steirischen Kommunen zur Erhaltung und zum Ausbau der Kinderbildungs- und -betreuungseinrichtungen durch das Land Steiermark!
Veröffentlicht: 19. September 2023