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Geburtenstation Voitsberg: Bevölkerung ignoriert, Landtag umgangen

Klimt-Weithaler: „Reformpartner herrschen nach Gutsherrenart – Geburtenstation wieder aufsperren!“

Still und heimlich haben die „Reformpartner“ in der steirischen Landesregierung gestern die Schließung der Geburtenstation am LKH Voitsberg abgesegnet. Die mehr als 13.000 Stimmen des ersten Bezirksvolksbegehrens wurden somit ignoriert, nicht einmal der Landtag wurde mit den Anliegen der Bevölkerung befasst.

KPÖ-Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler nannte diese Vorgangsweise in ihrer Reaktion einen Skandal. „Die Landesregierung hätte wenigstens den Landtag mit dem Anliegen der 13.000 Menschen aus dem Bezirk Voitsberg befassen müssen. Nach Gutsherrenart herrschen LH Voves und sein Stellvertreter Schützenhöfer inzwischen über die Steiermark, die Meinung der Bevölkerung interessiert sie dabei ebenso wenig wie die des Landtages.“

Die KPÖ hatte noch am 11. Dezember in einer Aktuellen Stunde versucht, die Schließung zu verhindern. Landesrätin Edlinger-Ploder war aber nicht umzustimmen, obwohl es viele gute Gründe gibt, die gegen eine Schließung sprechen. So hat die Grazer Station keine ausreichenden Kapazitäten, um den Mehraufwand zu tragen und muss daher ausgebaut werden, obwohl die Station auf modernstem Standard war. Die Anfahrtswege sind nun für viele werdende Mütter aus dem Bezirk Voitsberg außerordentlich lang.

Anfang November 2012 wurde ein internes Dokument der KAGes bekannt, in dem das Krankenhaus angewiesen wurde, Schwangere abzuweisen, auch, so wörtlich, „wenn die Geburt schon im Gange ist und AUCH wenn eine Komplikation zu erwarten [ist]!“ Inzwischen ist es bereits zu mehreren Zwischenfällen gekommen, die die Befürchtungen der Voitsberger Bevölkerung bestätigen.

Die KPÖ kündigt an, sich nach dem Ende der Reformpartnerschaft für eine Wiedereröffnung der Geburtenstation in Voitsberg einzusetzen. Diese sei an diesem Standort sinnvoll, habe stets hohe Qualität in der medizinischen Versorgung geboten und könne nicht durch den kostenintensiven Ausbau anderer Stationen ersetzt werden.

Veröffentlicht: 8. Februar 2013

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