KPÖ rückt Gewaltschutz ins Zentrum

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Die Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr, „Milchmann“ Lubomir Surnev und KPÖ-Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler machten in der Grazer Herrengasse auf die Wichtigkeit von Gewaltschutzmaßnahmen aufmerksam.

Gewalt gegen Frauen ist auch in der Steiermark ein riesiges Problem. In der politischen und medialen Debatte kommt dieses wichtige Thema aber oft viel zu kurz. Darum hat die KPÖ heute in Graz mit einer Aktion in der Herrengasse darauf aufmerksam gemacht, dass nach wie vor jede dritte Frau im Laufe ihres Lebens Opfer von häuslicher und/oder sexualisierter Gewalt wird. Im Rahmen der Aktion hat die KPÖ Milchpackerln verteilt, um auf die neue zentrale Notrufnummer für häusliche Gewalt hinzuweisen, die nach jahrelangem Bemühen von KPÖ-Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler im Frühling eingerichtet wurde und nun auch auf Milchpackungen einiger Hersteller gedruckt wird, um möglichst viele Haushalte zu erreichen.

„Dass von Gewalt betroffene Frauen niederschwelligen Zugang zu Hilfsangeboten haben, kann überlebenswichtig sein. Die zentrale steirische Notrufnummer, die es seit heuer endlich gibt, ist deshalb ein sehr wichtiger Schritt. Es freut mich auch sehr, dass die Landesregierung meinen Vorschlag, diese Nummer auf Milchpackungen zu drucken, umgesetzt hat. So findet die Not-Nummer den Weg in hunderttausende steirische Haushalte“, so Claudia Klimt-Weithaler.
 

Gewaltambulanzen ausweiten!

Verbesserungsbedarf sieht die Kommunistin bei den Gewaltambulanzen: Eine solche gibt es aktuell nur in Wien und Graz. Dabei sind diese von zentraler Bedeutung, damit von Gewalt Betroffene ihre erlittenen Verletzungen gerichtsverwertbar dokumentieren und außerdem von Expert:innen beraten und an Hilfseinrichtungen vermittelt werden können. „Im Wissen, dass Gewalt gegen Frauen überall passiert, bräuchte es dieses wichtige Angebot der Gewaltambulanzen eigentlich in allen Bezirkshauptstädten“, so Claudia Klimt-Weithaler, die sich von Landes- und Bundesseite in den nächsten Jahren mehr Engagement in diesem Sinne wünscht.
 

Was Graz für Gewaltschutz tut

In Graz ist mit Elke Kahr seit drei Jahren eine Kommunistin Bürgermeisterin und Frauenstadträtin. Seither hat sie eine Reihe an Projekten, Kampagnen und Initiativen gestartet, um den Gewaltschutz in der Landeshauptstadt ins Zentrum zu rücken: „Ich sehe es als unser aller Aufgabe, gegen Gewalt an Frauen vorzugehen. Was ich oft wahrnehme: Von häuslicher Gewalt betroffene Frauen schämen sich für die Demütigung und das Leid, das ihnen widerfährt. Wir arbeiten daran, dass diese Frauen jede Stärkung und Unterstützung erhalten, die sie brauchen, um der Gewalt zu entkommen. Und schämen müssen sich die Täter, nicht die Betroffenen!“, so Elke Kahr.

Einige der Gewaltschutzprojekte, die es in Graz gibt:

  • STOPP-Gewalt-Tafeln mit Notrufnummern auf Straßen und Plätzen
  • Info-Screens in Einkaufszentren (Citypark, Murpark) mit Notruf-Telefonkontakten
  • FRiTZi bringt’s – Mobiler Infostand des Frauenreferats in Parks, Einkaufszentren, Wohnsiedlungen und auf Spielplätzen
  • Übergangswohnungen für von Gewalt betroffene Frauen und ihre Kinder
  • Beratung und Hilfe in den Gewaltschutz- und Fraueneinrichtungen (Infos: graz.at/gewaltschutz)
  • „Schau-Nicht-Weg“-Kampagne in Grazer Kinos sowie in Bus und Bim
  • Info-Broschüre zum Gewaltschutz in sechs Sprachen beim Frauenreferat
  • Kostenlose Taschenalarme beim Frauenreferat
  • Umfangreiche Information über Verhalten und Anlaufstellen bei Gewalt gegen Frauen unter graz.at/gewaltschutz sowie auf den sozialen Medien (facebook.com/frauengraz, instagram.com/fraueningraz)

24. Femizid in diesem Jahr

31-10-23 Sta­tis­tisch ist je­de fünf­te Frau ab dem 15. Le­bens­jahr kör­per­li­cher und/oder se­xu­el­ler Ge­walt aus­ge­setzt.

Veröffentlicht: 13. November 2024