GLB ortet Mega-Skandal in der Justizanstalt Graz Karlau
Der Gewerkschaftliche Linksblock in der Justizanstalt Graz Karlau ortet einen Mega Skandal in der Justizanstalt Graz Karlau. Einem „Geheimbericht“ zufolge prüft der Bund die Möglichkeit, die Justizanstalt Graz Karlau – Österreichs zweitgrößte Vollzugsanstalt nach JA Stein – zu veräußern und ein neues Gefängnis am Stadtrand zu errichten.
Der bauliche Zustand der JA Graz Karlau verlangt nach einer
Generalsanierung, man spricht von ca. 80 Millionen Euro Kosten. Daher
überlegt nun das Bundesministerium für Justiz zusammen mit der BIG, die
ja bekanntlich die Liegenschaft verwertet, ob es nicht wirtschaftlicher
wäre die Karlau zu verkaufen und ein neues Gefängnis am Stadtrand von
Graz zu bauen. Die Wirtschaftlichkeit wird gerade geprüft, noch heuer
soll es zu einer Entscheidung kommen.
Gerade das stößt bei GLB-Personalvertreter Christian Sikora sauer auf, der einen Mega Steuergeldervernichtungsskandal ortet: „Im letzten Jahr wurden ca. 12 Millionen Euro Steuergelder in die erste Renovierungsphase gesteckt! Für das nächste Jahr ist ein Besucherzentrum für nochmals ca. 15 Millionen Euro in Planung, bei einem Umzug in das Grazer Umland ist das hochgradige Steuergeldervernichtung! Auch an vernünftige Alternativen im vorhandenen Anstaltsareal wird vorbeigedacht. Dabei gebe es hier genug Platz für attraktive, kostensparende Neubauvarianten.
Auch für die Stadt Graz wäre ein Umzug in das Grazer Umland fatal, ist die Karlau mit seinem ca. 500 Insassen und ca. 220 Bediensteten doch ein riesiger Wirtschaftsfaktor für die Stadt im Bezug auf Kommunalabgaben und in Punkto Finanzausgleich des Bundes“.
Auch ärgert sich GLB-Personalvertreter Sikora über den Anstaltsleiter der JA Graz Karlau: „Nicht nur, dass wir mit den Einsparplänen der Justizministerin Magistra Claudia Bandion-Ortner im Justizressort herum zu kämpfen haben, jetzt fällt der Belegschaft der JA Graz Karlau auch noch der Anstaltsleiter der JA Graz-Karlau Brig. Franz Hochstrasser durch sein unkompetentes Verhalten in den Rücken. Die meisten der rund 220 Bediensteten haben ihren Lebensmittelpunkt in Graz, nun lässt Hochstrasser der Belegschaft über die Medien ausrichten schon seit sechs Jahren die Überlegung eines Neubaues am Stadtrand zu begrüßen, als eine Art jahrelanger Wunschvorstellung von ihm! Erst kürzlich brachte er in einem unqualifizierten Interview in einer Tageszeitung über die Drogenproblematik der Karlau einen ganzen Berufsstand in Verruf. Auch stellte er die Kollegen in der Vergangenheit als „Abseiler“ hin!
Sikora: „Das werden wir uns nicht gefallen lassen - der Ruf der Justizwache wird so aufs Spiel gesetzt. Ein ganzer Berufsstand gerät ins schiefe Licht! Wir werden an höchster Stelle unseren Protest bekunden, auch gehört die Bevölkerung - die ja die Steuern dafür bezahlt - aufgeklärt was da vor sich geht!“
Drogen in der Karlau – Interview „Krone“
In Wien ist eine achtköpfige Dealer-Bande verhaftet worden, die Kokain, Heroin und Cannabis verkauft hatte. Das Hauptgeschäft machte sie – in der Grazer Karlau!
Herr Brigadier, stimmt das mit den Drogendeals? Hochstrasser: „Ja. In der Strafanstalt befinden derzeit 507 Häftlinge. 70, schätze ich, haben auch hinter Gittern Drogen konsumiert. 25 von ihnen machen derzeit eine Therapie“.
Die Karlau wird doch streng bewacht. Wie kommt der Stoff herein? Hochstrasser: „Da gibt es viele Möglichkeiten. Freigänger haben die Drogen im Rocksaum eingenäht ins Gefängnis geschmuggelt. Oft sind Tennisbälle über die Anstaltsmauer geflogen – bis wir draufgekommen sind, dass sie mit Haschisch oder Substitol Tabletten gefüllt waren. Ganz zu schweigen von den Besucherkontakten.“
Wie reagieren Sie nun auf die Vorkommnisse? Hochstrasser: „Erst einmal möchte ich zwei Dinge feststellen. Zum einen ist das Drogenproblem nicht nur draußen in Freiheit, sondern auch drinnen hinter Gittern ein offenbar unlösbares. Zum anderen sind lückenlose Kontrollen – schon auf Grund der Personalsituation – unmöglich. Trotzdem werden und müssen wir reagieren“.
An welche Maßnahmen denken Sie? Hochstrasser: “Darauf zu antworten, ist noch verfrüht. Seit Anfang Jänner jedenfalls befasst sich eine Arbeitsgruppe mit dem akuten Drogenproblem in der Karlau. Ärzte, Psychologen und leitende Offiziere beraten über bessere Kontrollmöglichkeiten und bessere Therapien – ich denke, dass die Experten und ich spätestens im April über ein Konzept diskutieren werden!“.
Interview „Kleine Zeitung“ 2008
Der Medikamentenverbrauch im Gefängnis ist enorm. Werden die Häftlinge immer kränker?
HOCHSTRASSER: Nein, aber die Behandlungsmethoden werden immer teurer. Denken Sie nur an die immens kostspielige Interferon-Therapie oder den Drogenersatz. Die Häftlinge sind nicht krankenversichert, der Bund zahlt daher wie für Privatpatienten.
Es gibt Kritik aus Ihrer Belegschaft, weil die Karlau zwecks Erzielung von Einnahmen ein Call-Center betreibt.
HOCHSTRASSER: Ich selbst habe das befürwortet. Das ist eine zeitgemäße Arbeit. Sollte den Kunden dabei etwas vorgeflunkert werden, dann sperren wir das sofort zu. Das habe ich mit dem Auftraggeber besprochen
Die Belegschaft klagt auch über wachsenden Arbeitsdruck.
HOCHSTRASSER: Wir sind einfach effizienter geworden. Wenn eine gewisse Unterforderung da ist, dann ist das auch Stress. Früher haben sich gewisse Leute abgeseilt. Wahrscheinlich sind es jetzt die, die darüber klagen.
Gerade das stößt bei GLB-Personalvertreter Christian Sikora sauer auf, der einen Mega Steuergeldervernichtungsskandal ortet: „Im letzten Jahr wurden ca. 12 Millionen Euro Steuergelder in die erste Renovierungsphase gesteckt! Für das nächste Jahr ist ein Besucherzentrum für nochmals ca. 15 Millionen Euro in Planung, bei einem Umzug in das Grazer Umland ist das hochgradige Steuergeldervernichtung! Auch an vernünftige Alternativen im vorhandenen Anstaltsareal wird vorbeigedacht. Dabei gebe es hier genug Platz für attraktive, kostensparende Neubauvarianten.
Auch für die Stadt Graz wäre ein Umzug in das Grazer Umland fatal, ist die Karlau mit seinem ca. 500 Insassen und ca. 220 Bediensteten doch ein riesiger Wirtschaftsfaktor für die Stadt im Bezug auf Kommunalabgaben und in Punkto Finanzausgleich des Bundes“.
Auch ärgert sich GLB-Personalvertreter Sikora über den Anstaltsleiter der JA Graz Karlau: „Nicht nur, dass wir mit den Einsparplänen der Justizministerin Magistra Claudia Bandion-Ortner im Justizressort herum zu kämpfen haben, jetzt fällt der Belegschaft der JA Graz Karlau auch noch der Anstaltsleiter der JA Graz-Karlau Brig. Franz Hochstrasser durch sein unkompetentes Verhalten in den Rücken. Die meisten der rund 220 Bediensteten haben ihren Lebensmittelpunkt in Graz, nun lässt Hochstrasser der Belegschaft über die Medien ausrichten schon seit sechs Jahren die Überlegung eines Neubaues am Stadtrand zu begrüßen, als eine Art jahrelanger Wunschvorstellung von ihm! Erst kürzlich brachte er in einem unqualifizierten Interview in einer Tageszeitung über die Drogenproblematik der Karlau einen ganzen Berufsstand in Verruf. Auch stellte er die Kollegen in der Vergangenheit als „Abseiler“ hin!
Sikora: „Das werden wir uns nicht gefallen lassen - der Ruf der Justizwache wird so aufs Spiel gesetzt. Ein ganzer Berufsstand gerät ins schiefe Licht! Wir werden an höchster Stelle unseren Protest bekunden, auch gehört die Bevölkerung - die ja die Steuern dafür bezahlt - aufgeklärt was da vor sich geht!“
Drogen in der Karlau – Interview „Krone“
In Wien ist eine achtköpfige Dealer-Bande verhaftet worden, die Kokain, Heroin und Cannabis verkauft hatte. Das Hauptgeschäft machte sie – in der Grazer Karlau!
Herr Brigadier, stimmt das mit den Drogendeals? Hochstrasser: „Ja. In der Strafanstalt befinden derzeit 507 Häftlinge. 70, schätze ich, haben auch hinter Gittern Drogen konsumiert. 25 von ihnen machen derzeit eine Therapie“.
Die Karlau wird doch streng bewacht. Wie kommt der Stoff herein? Hochstrasser: „Da gibt es viele Möglichkeiten. Freigänger haben die Drogen im Rocksaum eingenäht ins Gefängnis geschmuggelt. Oft sind Tennisbälle über die Anstaltsmauer geflogen – bis wir draufgekommen sind, dass sie mit Haschisch oder Substitol Tabletten gefüllt waren. Ganz zu schweigen von den Besucherkontakten.“
Wie reagieren Sie nun auf die Vorkommnisse? Hochstrasser: „Erst einmal möchte ich zwei Dinge feststellen. Zum einen ist das Drogenproblem nicht nur draußen in Freiheit, sondern auch drinnen hinter Gittern ein offenbar unlösbares. Zum anderen sind lückenlose Kontrollen – schon auf Grund der Personalsituation – unmöglich. Trotzdem werden und müssen wir reagieren“.
An welche Maßnahmen denken Sie? Hochstrasser: “Darauf zu antworten, ist noch verfrüht. Seit Anfang Jänner jedenfalls befasst sich eine Arbeitsgruppe mit dem akuten Drogenproblem in der Karlau. Ärzte, Psychologen und leitende Offiziere beraten über bessere Kontrollmöglichkeiten und bessere Therapien – ich denke, dass die Experten und ich spätestens im April über ein Konzept diskutieren werden!“.
Interview „Kleine Zeitung“ 2008
Der Medikamentenverbrauch im Gefängnis ist enorm. Werden die Häftlinge immer kränker?
HOCHSTRASSER: Nein, aber die Behandlungsmethoden werden immer teurer. Denken Sie nur an die immens kostspielige Interferon-Therapie oder den Drogenersatz. Die Häftlinge sind nicht krankenversichert, der Bund zahlt daher wie für Privatpatienten.
Es gibt Kritik aus Ihrer Belegschaft, weil die Karlau zwecks Erzielung von Einnahmen ein Call-Center betreibt.
HOCHSTRASSER: Ich selbst habe das befürwortet. Das ist eine zeitgemäße Arbeit. Sollte den Kunden dabei etwas vorgeflunkert werden, dann sperren wir das sofort zu. Das habe ich mit dem Auftraggeber besprochen
Die Belegschaft klagt auch über wachsenden Arbeitsdruck.
HOCHSTRASSER: Wir sind einfach effizienter geworden. Wenn eine gewisse Unterforderung da ist, dann ist das auch Stress. Früher haben sich gewisse Leute abgeseilt. Wahrscheinlich sind es jetzt die, die darüber klagen.
Veröffentlicht: 30. Mai 2009