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KPÖ: Keine Geschäfte auf Kosten der Spielsüchtigen – gegen Liberalisierung des Glücksspiels

Kaltenegger: „Täglich werden Existenzen vernichtet.“ Steiermark hat höchste Dichte an Wettcafés.

Von bis zu 20.000 von Spielsucht gefährdeten Steirern gehen Experten derzeit aus. Das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Graz bereitet eine eigene psychiatrische Abteilung für Spielsüchtige vor. Peter Költringer, Vorstand des Krankenhauses, schildert heute in einem Interview mit einer steirischen Tageszeitung die Spirale von Schulden, Alkoholmissbrauch und Depressionen, in der sich Spielsüchtige befinden, und betont: „Damit produzieren wir als Gesellschaft bewusst Sozialfälle.“

Die KPÖ Steiermark kämpft seit langem gegen das Geschäft mit der Spielsucht. Über 11.000 Steirerinnen und Steirer haben im vergangenen Jahr eine Petition an den Landtag unterschrieben, das Problem zu entschärfen und das „Kleine Glücksspiel“ in der derzeitigen Form zu unterbinden. Auch in den anderen drei Bundesländern, in denen diese Form des Glücksspiels legal ist, wird die Kritik daran immer lauter. Trotzdem unternehmen ÖVP und BZÖ derzeit Vorstöße in Richtung Liberalisierung des Glücksspiels, Geldspielautomaten eingeschlossen.

Der Landtagsklub der KPÖ kündigt Widerstand gegen eine weitere Lockerung des Glücksspielgesetzes an. KPÖ-Klubobmann Ernest Kaltenegger: „Eine Liberalisierung des Glücksspielgesetzes ist genau der falsche Weg. Die Auswirkungen des ‚Kleinen Glücksspiels’ in der Steiermark sind äußerst dramatisch und führen täglich zur Vernichtung von Existenzen. Die Beträge, um die gespielt wird, sind alles andere als ‚klein’, bei vielen Automaten können hunderte Euro in wenigen Minuten verspielt werden. Die Betreiber verdienen Millionen, während die Länder und Gemeinden auf den Kosten für Therapie sitzen bleiben. Dem muss endlich ein Riegel vorgeschoben werden, die Steiermark hat bereits jetzt die höchste Dichte an Wettcafés in Österreich.“

Veröffentlicht: 26. März 2008

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