Krankes Gesundheitswesen: Kurswechsel oder Kollaps
KPÖ kritisiert gesundheitspolitisches Versagen der Landesregierung und fordert Bogner-Strauß auf, ihre Schließungs- und Zusammenlegungspläne endlich auf den Tisch zu legen.
Die drohende Schließung der Pulmologie am LKH Graz hat heute den Landtag beschäftigt. Neben der allgemeinen pulmologischen Ambulanz und den verschiedenen Spezialambulanzen soll auch die Intensivstation der Abteilung, die Respiratory Care Unit, von der Schließung betroffen sein – und dies, obwohl sowohl die Abteilung als auch die Intensivstation durchgehend voll ausgelastet waren. Die KPÖ spricht von einem „Gesundheitskahlschlag“ und sieht in den dramatischen Entwicklungen rund um die Pulmologie ein weiteres Symptom der gescheiterten Gesundheitspolitik der Landesregierung, die einer grundlegenden Kurskorrektur bedarf.
Der Grund der Schieflage ist nämlich ein hausgemachter: Personalmangel im Pflegebereich. „Pflegende fliehen vor der ständig zunehmenden Arbeitsverdichtung und der mangelnden Dienstplansicherheit in andere Bereiche oder verlassen die Gesundheitsbranche völlig. Die Probleme wurden in der Vergangenheit von den politisch Verantwortlichen Bogner-Strauß und Drexler kleingeredet. Der Bevölkerung und dem Landtag werden die – teilweise schon lange geplanten – Schließungen und Kürzungen stets überfallsartig und kurzfristig mitgeteilt. Diese Vorgehensweise ist weder transparent noch demokratisch und zudem wenig wertschätzend gegenüber dem betroffenen Gesundheitspersonal. So verspielt man jedes Vertrauen unter den Beschäftigten und der Bevölkerung“, so KPÖ-LAbg. Werner Murgg.
Er fordert die zuständige Gesundheitslandesrätin Bogner-Strauß auf, die Karten endlich auf den Tisch zu legen: „Die Menschen haben ein Recht darauf, zu wissen, was mit ihrem Gesundheitssystem passieren wird. Die Landesregierung hält trotz allem an ihrem Zusperr- und Zusammenlegungskurs fest, spricht diese Pläne aber nie offen aus, sondern lässt die Zustände sukzessive dramatischer werden, um Angebotsreduktionen und Ausdünnungen als notwendige Reaktionen zu verkaufen. Mit diesem Spiel muss endlich Schluss sein!“
Veröffentlicht: 15. März 2023