Krankes steirisches Gesundheitswesen: Droht der Kollaps?
Krise in den Spitälern, Krise im niedergelassenen Bereich: Wegen des chronischen Mangels an Ärzt:innen v. a. im ländlichen und Pflegekräften v. a. im städtischen Bereich sind hunderte Krankenhaus-Betten in der ganzen Steiermark nicht verfügbar. Triagen in zahlreichen Abteilungen sind längst zum neuen Normalzustand geworden. Operationen müssen im großen Stil verschoben und verzögert werden. Der extreme Arbeits- und Zeitdruck erhöht das Fehlerrisiko und führt notwendigerweise zu verstärkter Personalflucht. Ein Ende dieser Abwärtsspirale ist nicht in Sicht. Mehr noch: Die bloße Existenz der massiven Schieflage im steirischen Gesundheitswesen wird von der zuständigen Landesrätin Bogner-Strauß systematisch kleingeredet – so auch in der heutigen Sitzung des Landtags Steiermark. Dabei warnen Expert:innen: Nirgendwo in Österreich sind die Zustände für die Patient:innen und die Beschäftigten so dramatisch wie in der Steiermark.
„Unserem steirischen Gesundheitswesen droht ein Herzinfarkt, man muss es in dieser Deutlichkeit sagen. Diese alarmierenden Zustände sind aber nicht vom Himmel gefallen. Seit Jahren ignoriert die Landesregierung die Hilferufe aus den Einrichtungen. Seit Jahren machen wir im Landtag konstruktive Vorschläge, wie wir die Schieflagen in den Griff bekommen können – die allesamt abgelehnt werden. Stattdessen bekommen wir immer dieselben Beschwichtigungen zu hören. Die Landesregierung spielt auf Zeit, die wir schon lange nicht mehr haben! Es ist hoch an der Zeit, endlich alle Hebel in Bewegung zu setzen, den hausgemachten Personalmangel in den Griff zu bekommen und unsere Gesundheitsversorgung zu sichern!“, so KPÖ-Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler.
Veröffentlicht: 13. Juni 2023