Mehr öffentliche Medizin-Studienplätze: Landesregierung unterstützt KPÖ-Forderung!
Heute hat der Landtag Steiermark über die gescheiterte Kooperation mit der Wiener Sigmund-Freud-Privatuniversität (SFU) debattiert, die das Land Steiermark mit neun Millionen Euro subventionieren wollte, um 60 steirische Studierende dort ausbilden zu lassen. Diese Woche wurde bekannt: Die SFU wird die Zulassung zum Masterstudium Medizin wegen Qualitätsmängeln verlieren.
Die KPÖ, die diese Initiative von Landesrätin Bogner-Strauß (ÖVP) von der ersten Minute an kritisiert hat, sieht sich in ihren Befürchtungen bestätigt: „Bei Landesrätin Bogner-Strauß jagt ein Fehlschlag den nächsten. Die Situation rund um den Millionendeal mit der Wiener Sigmund-Freud-Privatuniversität ist ein weiteres Symptom für den furchtbaren Schlingerkurs der Gesundheitspolitik des Landes. Das Einzige, wofür die Landesrätin anscheinend einen Plan hat, der auch funktioniert, ist, wie man weiter Betten kürzt. Bogner-Strauß und ihre Kolleg:innen auf der Regierungsbank fahren unser steirisches Gesundheitssystem an die Wand!“, spart KPÖ-LAbg. Werner Murgg nicht mit Kritik.
Die KPÖ hat heute im Landtag im Rahmen der SFU-Debatte die Erhöhung der Studienplätze an den öffentlichen Medizinischen Universitäten gefordert, um die ärztliche Versorgung im Land langfristig zu gewährleisten: „Dass wir mehr Ärztinnen und Ärzte brauchen, ist offenkundig und allen aufmerksamen Beobachtern seit Jahren bekannt. Mit Hauruck-Aktionen wie dieser Kooperation mit einer Wiener Privatuni werden wir das Problem aber offenkundig nicht lösen. Es kann sowieso nicht die Aufgabe des Landes sein, private Einrichtungen zu subventionieren. Es braucht natürlich Medizin-Studienplätze, aber bitte an unseren öffentlichen Universitäten, nicht an sündhaft teuren Privatunis! Dort ist auch die Qualität – anders als bei der SFU – garantiert!“, so Dr. Murgg heute im Landtag.
Das langjährige Ansinnen der KPÖ, mehr Studienplätze an den öffentlichen Medizinischen Universitäten anzubieten, fand heute im Landtag erfreulicherweise auch die Unterstützung der Landesregierung: ÖVP und SPÖ brauchten eine dem KPÖ-Antrag nahezu wortgleiche Initiative ein, die einstimmig angenommen wurde!
Gemäß der Landesregierungsdoktrin, Oppositionsanträge prinzipiell abzulehnen, fand der inhaltlich identische KPÖ-Antrag „Ärztliche Versorgung sichern: Mehr Studienplätze an den österreichischen Medizinischen Universitäten!“ übrigens keine Mehrheit.
Veröffentlicht: 25. November 2022