KPÖ half 2023 mit 6.949 Euro 55 Mürztaler:innen in Notlagen

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Die KPÖ lädt regelmäßig zu Sozialsprechstunden ein – auch im Mürztal. Dabei bieten die Kommunisten neben Beratung und Hilfe in Notfällen auch direkte finanzielle Unterstützung an. Das ist möglich, da sich die steirische KPÖ-Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler – wie alle kommunistischen Mandatarinnen und Mandatare – „nur“ 2.500 Euro monatlich behält, was einem guten Facharbeiter:innenlohn in Österreich entspricht. Mit dem restlichen Großteil ihres Polit-Einkommens unterstützt sie in finanzielle Not geratenen Menschen.

Wofür dieses Geld im Mürztal im vergangenen Jahr 2023 gebraucht wurde, darüber hat sie heute am „Tag der offenen Konten“ gemeinsam mit den KPÖ-Gemeinderäten Mario Zver (Kindberg), Sebastian Pichler (Kapfenberg) und Jürgen Klösch (Bruck a. d. Mur) Bericht erstattet: Im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag wurden im vergangenen Jahr 2023 55 Personen mit insgesamt 6.949 Euro unterstützt.

Die Wichtigkeit dieser unbürokratischen Hilfe unterstrich Claudia Klimt-Weithaler bei der heutigen Pressekonferenz in Kapfenberg: „Bei uns finden die Menschen immer ein offenes Ohr, ganz egal, wie groß oder klein das Problem ist. In unseren Sozialberatungen helfen wir schnell und unbürokratisch – und wenn jemand in einer akuten Notlage ist, auch finanziell. Sehr oft sind es die hohen Wohn- und Lebenskosten, die die Menschen nicht mehr schultern können. Miete, Strom, Heizung und der wöchentliche Einkauf – alles wird ja immer teurer. Wir haben immer wieder Leute bei uns, die mit Müh und Not ihre Wohnkosten begleichen, dann aber kaum noch etwas mehr zum Leben haben. Das ist für ein reiches Land wie Österreich in Wahrheit eine Schande. Die Reichen werden reicher und die Armen werden zahlreicher. Es ist höchste Zeit, dass sich das ändert.“

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Sozialsprechstunden als politischer Kompass

Warum die Sozialsprechstunden so wichtig für die Arbeit der KPÖ sind, hat die KPÖ-Klubobfrau heute so erklärt: „In der Politik wird oft viel geredet und wenig getan. Wir versuchen, die Menschen nicht nur auf eine bessere Welt zu vertrösten, sondern immer mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. In unseren Sozialberatungen erfahren wir jeden Tag, wo den Leuten der Schuh drückt. Daraus nehmen wir viel mit und machen die Probleme politisch zum Thema.“

Problemfall Energie-Nachzahlung

Auf die konkreten Erfahrungen in seinen Sozialberatungen ging der Kapfenberger KPÖ-Gemeinderat Sebastian Pichler ein: „Die Leute, die zu uns in die Beratung kommen, sind wirklich eine bunte Mischung. Die enormen Teuerungen der letzten Jahre haben zahlreiche Leute erstmals in ihrem Leben in eine ernsthafte finanzielle Schieflage gebracht. Vor allem Energie-Nachzahlungen waren öfter Thema. Wenn man eh schon eher schlecht als recht das Auslangen findet und dann eine Rechnung über mehrere hundert Euro ins Haus geflattert kommt, ist das natürlich schwer. In solchen Situationen haben wir oft mit Lebensmittelgutscheinen ausgeholfen, damit sich die Leute auch den letzten Wocheneinkauf im Monat noch leisten können.“

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Wohnen muss leistbar sein

Jürgen Klösch berichtete von einem konkreten Missstand in Bruck a. d. Mur: „Die Wohnkosten-Problematik ist längst auch in der Obersteiermark angekommen. Wir sehen die Städte und Gemeinden in der Pflicht, dem Preisdruck am privaten Wohnungsmarkt mit leistbarem öffentlichen Wohnraum Einhalt zu gebieten. Darum braucht es bei uns in Bruck endlich eine Strategie, wie das Leerstandsproblem in den Gemeindewohnungen gelöst werden kann.“

Für Einkommen zum Auskommen

Mario Zver, Gemeinderat in Kindberg, hat auf einen weiteren Aspekt aufmerksam gemacht: „Es kommen immer häufiger Menschen in die Beratung, die zwar ein kleines oder mittleres Arbeitseinkommen haben, aber aufgrund des stark gestiegenen Preisniveaus in finanzielle Bedrängnis kommen. Hier sehe ich die Politik gefordert, endlich gegenzusteuern. Amtliche Preisregelungen für Mieten, Energie und Grundnahrungsmittel sind überfällig. Grundbedürfnisse dürfen einfach nicht zum Luxus werden. Grundsätzlich müssen die Einkommen nach Jahren des Reallohnverlusts kräftig steigen, damit die Kaufkraft der Leute erhalten bleibt. Ein Arbeitseinkommen muss einfach wieder zum guten Auskommen reichen!“

Die Zahlen im Mürztal im Detail

Verwendungszweck

Betrag

Unterstützte
Personen

Unterstützung für Lebensbedarf

€ 2 599

32

Mietzinszahlungen

€ 1 850

8

Wohn-Einstiegskosten

€ 800

7

Strom- und Heizkosten

€ 600

3

Gesundheit

€ 500

2

Wohnungssanierungen

€ 200

1

Haushaltsgeräte/Boiler

€ 400

2

Gesamtausgaben

6 949

55

01.01.2023 bis 31.12.2023

   
     

Seit 1998 (bis inkl. 2023) steiermarkweit: 3.203.050,95 Euro an 26.338 Personen/Familien

 

Veröffentlicht: 29. März 2024