Operationen zuerst für Privatversicherte? Schluss mit der Zwei-Klassen-Medizin!
Wer sich über Wartezeiten für eine notwendige Operation informieren möchte, ist nach einem Blick auf die Informationsseite der KAGes nur marginal schlauer – die dort abzurufenden Informationen stammen nämlich aus dem November 2020. Dieses Versäumnis hat KPÖ-LAbg. Werner Murgg diese Woche im Landtag zum Thema gemacht. Die Antwort von der zuständigen Landesrätin Bogner-Strauß: Sie habe gestern – also drei Tage nach Einbringung der KPÖ-Befragung – den Auftrag zur Aktualisierung der Liste erteilt, diese wird ehestmöglich aktualisiert.
Die Nachfrage nutzte Murgg, um auf einen weiteren Missstand aufmerksam zu machen: die Zwei-Klassen-Medizin. Ein Blick auf dieselbe Warteliste zeigt nämlich: Obwohl schon mehr als ein Drittel der Bevölkerung über eine private Zusatzversicherung verfügt, sind nur rund 4,6 Prozent der dort für Operationen vorgemerkten Menschen Sonderklasse-Patent:innen. Wie kann das sein? Die sehr wortkarge Antwort der Gesundheitslandesrätin: Vielleicht würden sich die privat versicherten Steirer:innen einfach in anderen Bundesländern operieren lassen.
Diese Antwort stellt Werner Murgg nicht zufrieden: „Der Blick in die Wartelisten lässt nur einen Schluss zu: Wer es sich leisten kann und privat versichert ist, wird wesentlich früher operiert. Das ist die Definition von Zwei-Klassen-Medizin. Damit muss endlich Schluss sein! Grauer Star ist Grauer Star und ein kaputtes Knie ein kaputtes Knie – egal, wie finanzkräftig ein Mensch ist. Das darf nicht das entscheidende Kriterium sein, wie lange man auf eine Operation wartet!“
Veröffentlicht: 14. März 2023