Pflegeheimkontrollen: Zentralisierung gefährdet Qualität!
Pflegebedürftige Menschen brauchen einen besonderen Schutz. Um die Qualität in Graz sicherzustellen, gibt es seit vielen Jahren das bewährte Modell der Kontrollen in Pflegeheimen: Jedes Heim wird mindestens zwei Mal jährlich unangekündigt überprüft, bei konkreten Beschwerden finden diese Kontrollen durchaus auch öfter statt.
Wo das Land Steiermark für die Kontrollen zuständig ist, ist man weit entfernt von einer derartigen Frequenz der Überprüfungen, wie aus der Auskunft der zuständigen Behörde selbst hervorgeht. Anstatt diesen Missstand von Landesseite zu beheben, steht nun das gut funktionierende Grazer Kontrollsystem vor dem Aus: Gesundheitslandesrätin Bogner-Strauß hat heute im Landtag auf Nachfrage der KPÖ bekanntgegeben, dass das Land Steiermark der Stadt Graz die Kontrollen wegnehmen und bei sich zentralisieren wird.
Diese Pläne stoßen auf heftige Kritik der KPÖ: „Eine Zentralisierung bedeutet in diesem Fall eine dramatische Qualitätsminderung! Während das Kontrollsystem in Graz auf sehr hohem Niveau gut funktioniert, sind die Standards im Rest der Steiermark deutlich geringer. Dass Landesrätin Bogner-Strauß nun nach unten nivellieren will, ist in jeder Hinsicht ein schwerer Fehler. Wer eine geringere Kontrollfrequenz und langsamere Reaktionszeiten auf Missstandsmeldungen in Kauf nimmt, gefährdet dadurch die Qualität der Versorgung pflegebedürftiger Menschen. Das ist inakzeptabel! Die Gesundheitslandesrätin wäre gut beraten, die Entscheidung zu überdenken und das erfolgreiche Grazer System nicht zum Nachteil aller abzuschaffen“, so KPÖ-Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler.
Veröffentlicht: 13. Juni 2023