Pflegekrise: Bogner-Strauß spielt auf Zeit, die wir nicht mehr haben!
KPÖ-LAbg. Werner Murgg: „Die Landesrätin ist im gesundheitspolitischen Blindflug unterwegs!“
Seit vielen Jahren warnen die Pflegebeschäftigten vor einem drohenden Pflegenotstand. Niedrige Bezahlung bei hoher Arbeitsbelastung senken die Attraktivität der Gesundheitsberufe und führen zu Personalschwund, zu wenige Ausbildungsplätze machen Nachbesetzungen vielfach unmöglich – und fertig ist das Rezept für einen handfesten Versorgungsnotstand.
Erschwerend kommt hinzu, dass es nach wie vor kein steiermarkweites Pflegepersonal-Bedarfsplanungsinstrument gibt, das den tatsächlichen Fachkräftebedarf abbildet und ein seriöses Fundament für proaktive Maßnahmen schafft, damit es gar nicht erst zu Engpässen und Schieflagen kommt. Die Abteilung Gesundheit und Pflege des Landes kann keine konkreten Aussagen zum derzeitigen Personalstand in den Pflege- und Betreuungsberufen bzw. über die Anzahl der Ausbildungsplätze treffen. Dieser schwere Mangel wurde auch schon vom Landesrechungshof scharf kritisiert. Mehr noch: Die aktuelle Pflegekrise sei schon seit mehr als einem Jahrzehnt (!) absehbar gewesen. Die Maßnahmen der verantwortlichen Entscheidungsträger:innen wurden als „nicht ausreichend bis ungeeignet“ beurteilt.
„Der hausgemachte Personalmangel bringt das Pflegesystem und die Beschäftigten an ihre Grenzen – und leider oft darüber hinaus. Landesrätin Bogner-Strauß ist derweil im gesundheitspolitischen Blindflug unterwegs, mit dramatischen Folgen für die Pflegekräfte und die Versorgungssicherheit der Bevölkerung“, kritisiert Werner Murgg.
Die KPÖ wollte darum heute von Gesundheitslandesrätin Bogner-Strauß wissen, wann die dringend nötige, umfassende Personalplanung für den Pflege- und Betreuungsbereich vorliegen wird. Ihre Antwort: Sie hat heute die Veröffentlichung einer Studie im ersten Quartal 2023 in Aussicht gestellt, die als Grundlage für die künftige Personalplanung dienen soll. Diese Antwort lässt bei Werner Murgg die Alarmglocken läuten: „Die Landesrätin hinkt den Herausforderungen im Gesundheits- und Pflegebereich hoffnungslos hinterher. Während Einrichtungen längst händeringend Pflegekräfte suchen und keine finden, deswegen Stationen schließen und hunderte Betten sperren müssen, hat Bogner-Strauß noch nicht einmal eine fachliche Grundlage für die überfällige Ausbildungsoffensive, geschweige denn einen konkreten Plan. Die Krise im Gesundheits- und Pflegewesen wird so zwangsläufig auf Jahre fortgeschrieben und sich weiter verschärfen. Das ist in Wahrheit ein gesundheitspolitisches Armutszeugnis!“
Veröffentlicht: 31. Januar 2023