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Provisionszahlungen für Mieter abschaffen!

Parlamentarische Bürgerinitiative der KPÖ Graz liegt zur Unterschrift auf.

In Großbritannien, Irland, Holland, Belgien, Norwegen, Schweiz müssen Wohnungsmieter keine Maklerprovision zahlen. Die Grazer KPÖ Stadträtin Elke Kahr hat eine Initiative zur Abschaffung der Maklerprovisionen für Mieter in Österreich gestartet,

Eine gute Zukunft haben: Das setzt bei jedem Menschen ein gesichertes Zuhause voraus. Ohne Dach über dem Kopf kann niemand leben. Dafür braucht es aber bezahlbare Mieten und Betriebskosten, unbefristete Mietverhältnisse und keine Provision. 


Täglich erfahren Familien, junge wie ältere Menschen das Gegenteil. Um 20 Prozent sind die Mieten in den letzten vier Jahren gestiegen. Zwei-Zimmer-Küche-Wohnungen mit 60m² unter 700 Euro haben Seltenheitswert. Wie sollen sich junge Familien da etwas ersparen? 
In den Nachkriegsjahren hat unsere ältere Generation erfahren müssen, wie es ist, mit vielen Kindern auf engem Wohnraum zu leben. 

Wohnen muss wieder bezahlbar werden. Deshalb werden mehr Gemeindewohnungen gebaut, ein Kautionsfond wurde eingerichtet und eine Mietzinszuzahlung eingeführt. In den kommenden zwei Jahren wird es keine Erhöhung bei den Müll- und Kanalgebühren geben.  

Unser nächstes Ziel, Wohnen günstiger zu machen, sind die hohen Maklerprovisionen. Sie tragen dazu bei, dass die Mieten teurer werden. Je höher die Miete, desto höher die Provision. Das gehört schon längst geändert. In vielen Ländern, zB. Schweiz und Deutschland müssen Mieter keine Provision zahlen. In Österreich tritt die KPÖ schon seit Jahren dafür ein. Wir möchten, dass die Maklerprovision ausschließlich vom Vermieter zu tragen ist. Dabei soll die Maklerprovision pro vermittelter Wohnung 500 Euro nicht überschreiten. 


Ich bitte Sie, uns mit Ihrer Unterschrift zu unterstützen.

Auch wenn Sie selbst nicht betroffen sind: Helfen sie mit, dass wir dem Ziel – Wohnen ist ein Menschenrecht – gemeinsam einen Schritt näher kommen. 

Ihre Stadträtin Elke Kahr
Tel. 0316 / 872–20 60

Dateivorschau: unterschriftenliste-Maklerprovisionen-2015.pdf
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Teures Wohnen

Makler treiben die Wohnkosten nach oben

Seit Jahren sind die Wohnungsmieten Spitzenreiter bei der österreichischen Teuerungsstatistik. Hauptursache sind schwammige Gesetze, die die Tore für die Preistreiberei weit aufgemacht haben. Ein weiterer Faktor wird dabei oft übersehen: Die Rolle der Makler.

 

Da sich die Provision der Makler nach der Höhe der Miete berechnet, haben sie größtes Interesse an maximalen Mieten. Und welcher Vermieter sagt schon Nein, wenn der Makler meint, dass man seine Wohnung durchaus teurer anbringen könne?
Neben den immer teurer werdenden Mieten machen die hohen Einstiegskosten das Wohnen zusehends unleistbar. Für Maklerprovisionen, Kautionen sowie die Vergebührung von Mietverträgen müssen Mieter bereits vor Bezug der Wohnung fast eine halbe Jahresmiete(!) aufbringen.


Je höher die Miete, desto höher die Provision


Besonders ärgerlich sind dabei die Maklerprovisionen. Im Regelfall vom Vermieter beauftragt, müssen die Makler vom Mieter bezahlt werden. Und das, obwohl Makler – z.B. bei der Erstellung des Mietvertrages – eher vermieterfreundlich agieren. 


Provisionen vom Vermieter einheben!


Das in Deutschland seit 1. Juni 2015 geltende „Bestellerprinzip“ (wer den Makler beauftragt, der zahlt ihn auch) zeigt jedoch erste Schwächen: Mieter müssen den Makler nämlich immer öfter explizit mit der Vermittlung beauftragen, wenn sie eine Wohnung anmieten wollen. Abhilfe kann hier nur eine eindeutige gesetzliche Regelung schaffen: Provisionen für die Vermittlung von Wohnungen zahlt in jedem Fall der Vermieter!
„Der Wegfall der Maklerprovisonen für Mieter ist nicht nur fair, sondern bringt auch eine große Erleichterung für Wohnungssuchende“, begründet Elke Kahr die langjährige Forderung der KPÖ. 
Auch andere Länder wie Großbritannien, Irland, Holland, Belgien, Norwegen und die Schweiz kennen keine vom Mieter zu bezahlende Maklerprovision. Und von jenen Ländern, wo dies leider noch üblich ist, liegt Österreich an der Spitze, was die Höhe der Provisionen angeht. 


Pauschalierte Provisionen 


Hohe Mieten haben viele Ursachen, eine Ursache sind die Makler selbst. Je höher die Bruttomonatsmieten, desto höher ihre Provisionen. Deswegen werden möglichst hohe Mieten festgelegt. Es braucht daher ein Provisionsmodell, das unabhängig von der Miethöhe ist. 
Elke Kahr: „Ich kann mir vorstellen, dass die Maklerprovision pro vermittelter Wohnung bei 500 Euro gedeckelt wird. Die Leistungen eines Maklers sind im Regelfall die gleichen, egal, ob es sich um eine 900 oder eine 500 Euro teure Wohnung handelt“. 

Veröffentlicht: 22. September 2015

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