Sozialpolitik statt Eventpolitik!
Kommentar von KPÖ-Gemeinderat Erich Wilding
Der Jubel ist groß, weil die Bewilligung für das Formel1 Rennen in Spielberg erteilt wurde. Ich meine, wir bräuchten Investitionen für langfristige und zukunftsfähige Arbeitsplätze in unserer Region. Nur das wird die Abwanderung verhindern. Kurzfristige Events, wie die Airpower oder die Formel1, bringen nur Spitzenauslastungen für wenige Tage im Jahr. Nicht umsonst lautet eine Hauptlosung der KPÖ: „Sozialpolitik statt Eventpolitik“.
Solche Veranstaltungen sind aus Umweltschutzgründen bedenklich. Schon jetzt ist die Lärmbelastung im Aichfeld sehr groß. Zudem wird immer deutlicher, dass sich unser Klima verändert. Damit unsere Erde bewohnbar bleibt sind große Veränderungen in Wirtschaft, Lebensstil und Wertvorstellungen nötig. Sind Veranstaltungen wie Airpower oder Formel1 Rennen förderlich, damit es zu diesem Umdenken kommt?
Egal wie man zur Formel1 steht, vieles rund um diese Veranstaltung sollte nachdenklich stimmen. Lange bevor die Bewilligung erteilt wurde, sind die Baugeräte am Ring aufgefahren. Bestehende Tribünen und Anlagen wurden einfach weggerissen. Geld spielt hier offensichtlich keine Rolle. Im Sommer hieß es, dass kein Steuergeld des Landes für die Rückkehr der Formel1 fließen wird. Nun werden im Landtag im Nachtragsbudget 1,5 Millionen Euro für das Projekt Spielberg beschlossen.
Der Ticketverkauf wurde lange vor der erteilten Bewilligung gestartet. So sicher waren sich die Betreiber, dass alles genehmigt wird. Das Land hat alles getan, um die Genehmigung durchzupeitschen. Beim Verfahren wurden alle Anrainer, sogar die Umweltanwältin, ausgeschaltet. Zuerst schafft man Gesetze und Umweltverträglichkeitsprüfungen um die Umwelt zu schützen. Wenn das allerdings den Interessen der Wirtschaft zuwiderläuft, ist das alles egal. Es werden neue Regelungen beschlossen um die zuvor geschaffenen Schutzmechanismen übergehen zu können. Das ist demokratiepolitisch höchst bedenklich.
Veröffentlicht: 14. Januar 2014