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Spielsucht: Wie lange schaut Landesregierung noch zu?

Klimt-Weithaler: „Reformpartner“ rühren keinen Finger

Die Probleme mit dem so genannten „Kleinen Glücksspiel“ werden immer größer. Wie eine Tageszeitung jetzt berichtet, sind in der Steiermark bereits 35.000 Menschen von der Spielsucht betroffen. Obwohl die Probleme immer größer werden, tut die Landesregierung so, als ginge sie das nichts an. Das sagte KPÖ-Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler zur immer unverständlicher werdenden Untätigkeit von SPÖ und ÖVP im Land.

Seit 2005 kämpft die KPÖ in der Steiermark gegen die Geschäftemacherei mit der Spielsucht. Während in Wien ein Verbot beschlossen wurde und sich die SPÖ-Mitglieder in der Steiermark für einen Ausstieg aus dem Automatenspiel ausgesprochen haben, schiebt die SPÖ im Landtag das Thema mit fadenscheinigen Argumenten auf die lange Bank.

Klimt-Weithaler: „Jeden Tag werden Existenzen vernichtet, weil sich die Politikerinnen und Politiker von SPÖ und ÖVP nicht zu einer klaren Haltung durchringen können. Wir fordern die Regierungsparteien auf, den Glücksspielkonzernen endlich die Freundschaft aufzukündigen und im Interesse der betroffenen Familien zu handeln!“

Zur Ausgangslage: In keinem anderen Bundesland gibt es eine so hohe Dichte an Automaten und so viele von der Spielsucht Betroffene. Der letzte Suchtbericht des Landes, der sich mit der Thematik auseinandersetzt, behandelt das Jahr 2008. Damals gab es bereits bis zu 80.000 direkt oder indirekt Betroffenen alleine in der Steiermark. Alle Initiativen zur Abschaffung oder Zurückdrängung der Spielautomaten scheiterten bisher am Widerstand von SPÖ und ÖVP. Das wiederholt als „Lex Novomatic“ bezeichnete neue Bundesgesetz wurde von der SPÖ mitgetragen. Die durch das neue Gesetz stark erhöhten Einsätze und Gewinnmöglichkeiten machen das Problem deutlich größer und werden Spielsüchtige in noch kürzerer Zeit in den Ruin treiben.

Veröffentlicht: 6. Juli 2012

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