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Steiermark: Maßnahmen gegen Spielsucht in Reichweite

Klubobmann Kaltenegger: "Signal ist ermutigend"

In die Frage der Eindämmung der Spielsucht in der Steiermark ist Bewegung gekommen. Bei der heutigen Sitzung des zuständigen Unterausschusses des Landtags Steiermark zeichnet sich eine Mehrheit für wirksame Maßnahmen zur Zurückdrängung des überbordenden Angebots an Geldspielautomaten ab, freut sich KPÖ-Klubobmann Ernest Kaltenegger.

Bekanntlich verfügt die Steiermark über die größte Dichte an Geldspielautomaten im ganzen deutschsprachigen Raum. Dies führt zu einer ständig steigenden Zahl an Spielsüchtigen mit allen dazugehörigen Folgeerscheinungen (Zerstörung von Existenzen, Zerrüttung familiärer Beziehungen, „Beschaffungskriminalität“).

Wie betroffene Spielerinnen und Spieler immer wieder berichten, ist es derzeit möglich, innerhalb einer Minute bis zu 100 Euro und im Verlauf weniger Stunden tausende Euro zu verlieren. Dies widerspricht zwar den gesetzlichen Bestimmungen zum „Kleinen Glücksspiel“, welche aber durch trickreiche Auslegung des Gesetzes flächendeckend umgangen werden.

Heute haben sich SPÖ, KPÖ und Grüne für wirksame Schritte zur Bekämpfung der Spielsucht ausgesprochen. Dazu gehört unter anderem ein Verbot von Geldscheineinzug bei Spielautomaten sowie die Festlegung einer Mindestspieldauer von 20 Sekunden pro Spiel bei einer darauf folgenden Unterbrechung von 5 Sekunden. Außerdem soll künftig nur noch der Einwurf von Münzen in maximaler Höhe von 50 Cent zulässig sein. Dadurch würde der Anreiz für Spieler erheblich gesenkt, und ein Verlust von hohen Geldbeträgen technisch faktisch unmöglich gemacht.

Klubobmann Ernest Kaltenegger: „Auch wenn das noch kein formeller Landtagsbeschluss ist, so ist dieses Signal sehr ermutigend. Die politisch Verantwortlichen in der Steiermark dürfen angesichts der vielen menschlichen Katastrophen, die die Spielsucht verursacht, nicht länger wegschauen.“

Veröffentlicht: 28. Oktober 2009

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