Steirischer Landtag sagt gefährlicher Chemikalie BPA Kampf an
KPÖ-LAbg. Renate Pacher: „Schutz von Babys und Kleinkindern muss Vorrang haben“ – Vorbild Dänemark
KPÖ-LAbg. Renate Pacher: „Die breite Zustimmung zu dieser Initiative stimmt mich zuversichtlich, dass der Bundesgesetzgeber aufwacht und endlich etwas unternimmt. 2007 wurde auf Druck der EU-Behörde für Lebensmittelsicherheit in Österreich der Grenzwert von 10 auf 50 Mikrogramm pro Kilogramm Körpergewicht erhöht, obwohl alle Fakten dagegen sprechen. Die Profitinteressen der Kunststoffindustrie wiegen offenbar schwerer als die Gesundheit von Babys und Kleinkindern.“
Bisphenol A wird seit etwa 40 Jahren hergestellt, eine Million Tonnen werden jährlich in Europa produziert. Es geht um einen Markt von rund drei Milliarden Euro. BPA kommt u.a. in Lebensmittelverpackungen, Plastikflaschen, Milchpackungen, Trinkbechern und Plastikgeschirr zum Einsatz. Besonders viel BPA löst sich aus dem Kunststoff, wenn etwa eine Babyflasche mit Milch in der Mikrowelle erhitzt wird. Das hat eine Untersuchung von Ökotest ergeben. Die Tester fanden zwischen 67 und 157 Mikrogramm BPA je Liter. Aufgrund der großen Produktionsmenge ist BPA auch in Hausstaub zu finden (laut Studie des Österr. Umweltbundesamtes bis zu 8,8 mg/kg).
In Kanada wurden BPA-hältige Babyflaschen aus Polycarbonat verboten, in Europa hat Dänemark ein befristetes Verbot von BPA für alle Materialien eingeführt, die mit Lebensmitteln für Säuglinge und Kinder in Kontakt kommen. Ab 1. Juli 2010 wird es dort illegal, Babyflaschen, Geschirr und Verpackung für Babynahrung zu verkaufen, die BPA enthalten. „Auch in Österreich und in Europa sollte Verbrauchersicherheit an erster Stelle stehen. Dänemark hat einen mutigen Schritt gesetzt, der für Österreich als Vorbild dienen sollte.“
Veröffentlicht: 21. April 2010