Tag der Elementarbildung: KPÖ fordert die Landesregierung zum Handeln auf

Kinder brauchen Profis und gute Bildung von Anfang an!

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Kindergärten und Kinderkrippen sind ein wesentlicher Teil des Bildungssystems in Österreich. Mit altersgerechter, qualitativ hochwertiger Pädagogik wird der Grundstein für einen erfolgreichen Schulbildungsweg gelegt – oder zumindest sollte das so sein. Die Realität sieht freilich oft anders aus: „Viele Elementarpädagog:innen und Kindergartenassistent:innen sind am Ende ihrer Kräfte und ihrer Geduld: zu große Gruppen, zu wenig Personal, chronische Unterbezahlung – und nach wie vor mehr Schein- als tatsächliche Verbesserungen der Rahmenbedingungen“, so die Grazer KPÖ-Gemeinderätin und hauptberufliche Elementarpädagogin Mina Naghibi in Richtung der steirischen Landesregierung.

Heute ist wieder Tag der Elementarbildung – ein österreichweiter Aktionstag, der seit 2018 jährlich stattfindet. Dieser ist leider aktueller und wichtiger denn je: Die letzten Jahre waren für die Beschäftigten in den elementaren Kinderbildungs- und -betreuungseinrichtungen besonders belastend. „In den Augen der Landesregierung zählt seit Jahren nur Quantität – die Qualität der elementaren Bildung wird sträflich vernachlässigt. Die traurige Konsequenz: Immer mehr Kolleg:innen kehren ihrem Herzensberuf wegen den schlechten Arbeitsbedingungen den Rücken und junge Menschen gehen nach der Ausbildung gar nicht erst in den Beruf. Dadurch müssen Gruppen schließen, Eltern stehen ohne Plätze da, Kindern bleibt gute Bildung von Anfang an verwehrt – alle verlieren. Wir sind am direkten Weg in einen Bildungsnotstand!“, warnt Naghibi: „In Graz haben wir mit 54 zusätzlichen Vollzeit-Äquivalenten, Überschneidungszeiten und der Möglichkeit zur Teilzeit-Aufstockung im Rahmen unserer Möglichkeiten erste spürbare Verbesserungen im elementaren Bildungsbereich umgesetzt. Letztendlich ist es aber die Aufgabe der Landesregierung, den Kommunen unter die Arme zu greifen und steiermarkweit Rahmenbedingungen zu schaffen, die gute elementare Bildung für alle Kinder möglich machen.“

Die Zeit dafür drängt: Bis 2030 werden österreichweit zwischen 14.000 und 20.000 Fachkräfte (je nach künftigen Betreuungsschlüsseln) im Beruf fehlen. Rechnet man diese alarmierenden Zahlen auf die rund 9.600 österreichischen Kinderbildungs- und -betreuungseinrichtungen um, wird deutlich, wie dramatisch die Schieflage ist. Der hausgemachte Personalmangel ist längst zu einer existenziellen Gefahr für den so wichtigen elementaren Bildungsbereich geworden!

Folgende Maßnahmen schlägt die KPÖ Steiermark vor, um den Notstand in den elementaren Bildungseinrichtungen abzuwenden:

  • Erhöhung der Beiträge des Landes zum Personalaufwand zur Ermöglichung besserer Bezahlung für die Beschäftigten im Elementarbereich,
  • mehr Zeit für Vorbereitung; Freistellung der Leiterinnen und Leiter; Entbürokratisierung,
  • bessere Betreuungsschlüssel, sprich mehr Personal in Kindergärten und -krippen,
  • mehr Ausbildungsplätze,
  • Zugang zu hochwertiger Kinderbildung und -betreuung ohne soziale Hürden – sie ist wie die Volksschule ein Grundbaustein der Bildungspolitik,
  • mehr Zeit und Personal für Kinder mit Bildungsdefiziten, damit diese nicht von Anfang an mit schlechteren Bedingungen ihre Schullaufbahn beginnen müssen, und
  • mehr finanzielle Unterstützung für die steirischen Kommunen zur Erhaltung und zum Ausbau der Kinderbildungs- und -betreuungseinrichtungen durch das Land Steiermark!

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Veröffentlicht: 24. Januar 2023