KPÖ half mit 10.699 Euro Murtaler:innen in Notlagen
Tag der offenen Konten: 196 Menschen wurden 2022 von der KPÖ im Bezirk Murtal unterstützt
Seit 1998, als Ernest Kaltenegger zum ersten Mal in die Grazer Stadtregierung einzog, spenden die Mandatarinnen und Mandatare der KPÖ einen Großteil ihres Gehalts für in Not geratene Menschen. Seit dem Einzug der KPÖ in den Landtag im Jahr 2005 gibt es den Sozialfonds auch im Murtal. Im Jahr 2022 konnte mehr Menschen als in den Jahren davor geholfen werden und dank der KPÖ-Landtagsabgeordneten Claudia Klimt-Weithaler und Werner Murgg erstmals mit über 10.000 Euro unterstützen werden. „Das hört sich auf den ersten Blick positiv an, lieber wäre uns aber wenn weniger Menschen auf Unterstützung angewiesen wären. Aber das Gegenteil ist der Fall.“ So Karin Gruber, Sozialarbeiterin im KPÖ-Landtagsklub, die gemeinsam mit Stadtrat Josef Meszlenyi die Sozialberatungen im Bezirk durchführt.
Schon in den vergangenen Jahren haben wir an unserem Tag der offenen Konten darauf aufmerksam gemacht, dass das Leben für immer mehr Menschen immer weniger leistbar wird. Sind die Preise, zum Beispiel für Wohnen, schon vorher immer weiter gestiegen, waren Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit in der Corona-Krise ein Hauptgrund der die Menschen zu den Beratungen der KPÖ gebracht hat.
Im Vorjahr war die Corona-Krise weitgehend beendet, viele Menschen haben sich Erleichterung erhofft. Gekommen ist mit dem Krieg in der Ukraine aber eine Welle der Inflation, insbesondere im Energiebereich, aber auch die Kosten für Lebensmittel und andere Produkte des täglichen Bedarfs sind in ungekannte Höhen gestiegen.
„Viele Menschen waren mit ihrem Einkommen schon zuvor am Limit. MindestpensionistInnen, arbeitende Menschen mit geringem Einkommen, Menschen die auf Sozialleistungen angewiesen sind, Alleinerziehende Mütter, sie alle müssen einen großen Teil ihres Einkommens eben für jene Dinge ausgeben, die am stärksten verteuert wurden. Für sie geht sich die Rechnung oft schlicht nicht mehr aus.“ beschreibt Josef Meszlenyi die Situation.
Aber auch viele Menschen mit mittleren Einkommen haben zu kämpfen. Besonders unerwartete, notwendige Investitionen, zum Beispiel Autoreparaturen oder eine neue Waschmaschine bringen die Menschen in Schwierigkeiten. Dazu kommen hohe Nachzahlungen bei Strom und Heizung.
„Unsere Unterstützung ist, das muss man auch betonen, nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Notwendig wären politische Maßnahmen und dafür setzen wir uns auch auf allen Ebenen ein. Für Leistungen wie die Wohnungsunterstützung, braucht es endlich eine Erhöhung, dass ist seit vielen Jahren nicht passiert und die Wohnkosten sind ein wesentlicher Preistreiber.“ fordert Gemeinderätin Renate Pacher.
Die Einkommensgrenzen für diverse Zuschüsse, wie eben Wohnungsunterstützung oder auch den Heizkostenzuschuss müssen zudem angehoben werden. Einmalzahlungen, wie der Klimabonus, lösen die Probleme nicht.
„Die Preise steigen, dass belegen Studien wie eine aktuelle des deutschen IFO-Institiuts, deutliche höher als die Kosten für Energie und Löhne. Vor allem die großen Konzerne nützen die Krise aus um ihre Profite zu steigern. Da muss eingegriffen werden, durch eine gesetzliche Regulierung der Preise für Energie, Wohnen und Grundnahrungsmittel, sowie die Abschöpfung der Übergewinne.
Letztlich am wichtigsten sind Mindestlöhne und -gehälter, von denen alle Menschen gut leben können und Lohnerhöhungen die sich an den derzeitigen Preisen orientieren.“ so Stadtrat Meszlenyi abschließend.
Verwendungszweck |
Betrag |
Personen |
Unterstützung für Lebensbedarf (enthält auch Bekleidung, Lebensmittelgutscheine, Bestattungskosten) |
5992,- |
120 |
Mietzinszahlungen (Verhinderung von Delogierungen), |
260,- |
5 |
Schule und Kinderbetreuung (Schulveranstaltungen, Computer, Nachhilfe, Ausbildungskosten) |
580,- |
9 |
Wohn-Einstiegskosten |
290,- |
4 |
Strom- und Heizkosten |
1090,- |
19 |
Gesundheit (Spitals- und Arztrechnungen, |
682,- |
11 |
ÖV-Tickets, Fahrtkosten |
435,- |
12 |
Haushaltsgeräte, Boiler, Möbel |
1190,- |
14 |
Wohnungssanierungen und Reperaturen |
182,- |
2 |
Gesamtausgaben für Unterstützungen | 10699,- | 196 |
Seit 2005 (bis inkl. 2022): 2753 Fälle; 147.652,87 €
Veröffentlicht: 24. Januar 2023