KPÖ warnt: Therapiezentrum Kapfenberg vor Übernahme durch Spekulanten!
Unglaublich! Medienberichten zufolge soll ein wichtiger Teil des österreichischen Gesundheitssystems gänzlich privatisiert werden: Das Unternehmen VAMED, das österreichweit 17 Reha-Einrichtungen betreibt, soll an einen französischen Investmentfonds verkauft werden. PAI Partners gilt als sogenannte „Heuschrecke“: Sie kaufen Anteile an Unternehmen im Gesundheitsbereich, um diese dann rasch gewinnbringend weiterzuverkaufen. Für möglichst große Profite werden diese Unternehmen zuerst kaputtgespart: Angebote werden ausgedünnt, Behandlungsqualität und Arbeitsbedingungen verschlechtert, Gehälter gekürzt. Beispiele für dieses zerstörerische Vorgehen von PAI Partners gab es bereits in Frankreich und Deutschland.
Betroffen ist auch das Neurologische Therapiezentrum in Kapfenberg. Bisher gehörte es der VAMED, an der auch die Republik Österreich über die Staatsholding ÖBAG mit 13 Prozent beteiligt war. Anfang Juni wurden diese Anteile jedoch verkauft. Damit ist der Weg nun frei für die Zerschlagung dieser kritischen Infrastruktur. Nun droht das Therapiezentrum zum Spekulationsobjekt zu werden – mit negativen Auswirkungen auf Beschäftigte und Patient:innen.
Claudia Klimt-Weithaler, KPÖ-Klubobfrau im Landtag Steiermark, kritisiert die Pläne scharf: „Die Gesundheitsversorgung unserer Bevölkerung gehört zu 100 Prozent in die öffentliche Hand. Wir dürfen nicht zulassen, dass in diesem wichtigen Bereich Profite statt Menschen in den Mittelpunkt des Interesses rücken! Es gibt eine Reihe an Beispielen, wo ein Verkauf von Gesundheitseinrichtungen an Spekulanten nachhaltig negative Auswirkungen hatte. Das ist inakzeptabel!“
Auch der Kapfenberger KPÖ-Gemeinderat Sebastian Pichler sorgt sich um das Therapiezentrum: „Es ist nicht nur eine wichtige Gesundheitseinrichtung, sondern ein Arbeitgeber in der Region. Wenn man dann möglichst viel Geld aus einem Weiterverkauf herauspressen will, wird man wohl auch in Kapfenberg versuchen, Gehälter zu drücken und bei der Versorgung zu sparen. Dagegen müssen wir uns zur Wehr setzen!“
Veröffentlicht: 20. Juni 2024