Heute ist Tag der Pflege: Echte Verbesserungen jetzt!

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Auf der Straße und im Landtag: Gemeinsam für echte Verbesserungen in der Pflege!

„Gute Arbeitsbedingungen und faire Gehälter wirken besser gegen Personalmangel als jede Image- und Werbekampagne“, meint die KPÖ-Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler zum morgigen Welttag der Pflegenden.

Am heutigen 12. Mai wird der Welttag der Pflegenden begangen. Der Tag geht auf Florence Nightingale zurück, die das moderne Pflegewesen begründete. „Die zwei Jahre Pandemie haben eindrücklich gezeigt, wie dringend es bessere Arbeitsbedingungen im Pflegewesen braucht“, erklärt Claudia Klimt-Weithaler (KPÖ).


„Pflegxit“ wird zum Problem

100.000 Pflegekräfte werden bis zum Jahr 2030 in Österreich fehlen. Verschärft wird dieser Mangel durch ein weiteres Problem: „Viele Menschen in Pflegeberufen denken ans Hinschmeißen. Die Arbeitsbelastung ist physisch und psychisch einfach viel zu hoch.“, so die KPÖ-Klubobfrau. Das als „Pflegxit“ bezeichnete Phänomen des Personalschwunds wird immer bedrohlicher.
 

Entlastung als Schlüssel

Um dem „Pflegxit“ entgegenzuwirken, schlägt die KPÖ u. A. folgende Maßnahmen vor: Höhere Gehälter, eine Arbeitszeitverkürzung auf 35 Stunden bei vollem Lohn- und Personalausgleich und eine sechste Urlaubswoche. „Viele Beschäftigte leisten Großartiges – aber sie arbeiten am Limit. Sie brauchen dringend eine Entlastung. Gute Arbeits­bedingungen und faire Gehälter wirken außerdem besser gegen Personalmangel als jede Image- und Werbekampagne“, so Klimt-Weithaler.


80 Prozent werden zuhause gepflegt

Entlastung braucht es auch in der Pflege zuhause: 80 Prozent der zu pflegenden Menschen lebt in den eigenen vier Wänden. Von ihnen nimmt rund die Hälfte in der einen oder anderen Form mobile Dienste in Anspruch. Für sie hat der Grazer Gesundheits- und Pflegestadtrat Robert Krotzer bereits im Juli 2018 eine wichtige Verbesserung durchgesetzt: „Grazerinnen und Grazern, die mobile Pflegedienste in Anspruch nehmen, bleiben zumindest 949,46 Euro für die Miete und den Lebensalltag“, so Krotzer. Möglich wird das durch ein Modell der Zuzahlung durch die Stadt Graz zu Hauskrankenpflege, Pflegeassistenz und Heimhilfe – alle Infos dazu gibt es unter graz.at/kliententarifmodell.


Grazer Klient:innentarifmodell soll steiermarkweit kommen!

Nachdem sich das Grazer Pflegemodell in der Landeshauptstadt in den letzten Jahren bewährt hat, wird der Landtag Steiermark in der nächsten Sitzung am kommenden Dienstag einen von allen Parteien unterstützten Antrag beschließen, in dem die Ausweitung des Klient:innentarifmodells auf die ganze Steiermark vorgesehen ist. Das freut Claudia Klimt-Weithaler besonders: „Mit der Ausweitung des Grazer Pflegemodels auf die ganze Steiermark soll nun eine langjährige KPÖ-Forderung umgesetzt werden, die die Menschen entlastet. Auch die Pflegeheim-Datenbank soll nun steiermarkweit kommen. Das sind gute erste Schritte – denen aber noch viele weitere folgen müssen, um die Pflegekrise gut zu bewältigen.“

 

Sechste Ausgabe der Zeitschrift „Pflege in Bewegung“ erschienen

Wie drastisch die Situation bereits ist, zeigen Erfahrungsberichte aus der Praxis in der neuen Ausgabe der Zeitschrift Pflege in Bewegung, die den Beschäftigten in Pflegeberufen ein Sprachrohr geben soll. Zum Download der sechsten Nummer geht es hier.

Gedruckte Exemplare zum Selberlesen oder Weiterverteilen können unter pflege@kpoe-steiermark.at oder 0316 712479 bestellt werden.
 

Veröffentlicht: 12. Mai 2022