Wie gut, wenn da niemand zu Hause wartet…

Den Internationalen Frauentag vor Augen – und den 12-Stunden-Tag!

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Im Ö1-Morgenjournal vom 14.Februar sprach Familienministerin Sophie Karmasin im Interview zum Thema „12-Stunden-Tag“. Regierungsparteien und Wirtschaft sehen in diesem Arbeitszeit-Modell aus dem 19. Jahrhundert die große Zukunft.

Ministerin Karmasin will uns den Segen des 12-Stunden-Tages verdeutlichen, wenn sie meint, „es würden sich durchaus Möglichkeiten auftun, indem Eltern künftig hin geblockt und jeweils abwechselnd die Kinderversorgung und -betreuung tätigen. An den arbeitsfreien Tagen stünde man dann der Familie zur Gänze zur Verfügung.“ Was für ein Hohn! Denn was dann, wenn für beide Elternteile die 12 Arbeitsstunden zur gleichen Zeit ausgerufen werden?

Die Märsche, die uns Frauen als Zukunftsmusik geblasen werden sollen, die heißen wohl: Alle ab in die Teilzeit! Zurück an den Herd!

Die demographischen Konsequenzen sollten den Ausdenkern des bedrohlichen Gesetzes aber schon auch klar sein:
Mein Arbeitstag z.B. dauerte heute zehn Stunden und 20 Minuten. Wegzeit exklusive. Wie gut, wenn da niemand zu Hause wartet…

Elke Heinrichs ist KPÖ-Gemeinderätin in Graz

Veröffentlicht: 21. Februar 2017