Wo bleibt das steirische Inklusionsgesetz?

20240503_KPÖ-PK_Tag der Inklusion (1).jpg

Am 5. Mai ist der Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen. Die KPÖ hat dies zum Anlass angenommen, die Inklusionspolitik der steirischen Landesregierung unter die Lupe zu nehmen. Im Rahmen einer Pressekonferenz haben Claudia Klimt-Weithaler, KPÖ-Klubobfrau im Landtag Steiermark, Heinz Sailer, Selbstvertreter und ehem. Vorsitzender des steirischen Monitoring-Ausschusses, und Philipp Ulrich, Grazer Gemeinderat und KPÖ-Inklusionssprecher, die gröbsten Versäumnisse und nötige Maßnahmen dargelegt.

Inklusion: So säumig ist Österreich

Österreich hat die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung im Oktober 2008 unterzeichnet. Damit wurden die Menschenrechte dieser Personengruppe erstmals in einem eigenen Dokument festgelegt. Bei der Staatenprüfung zur Umsetzung der Konvention durch die UN im September 2023 gab es jedoch ein verheerendes Urteil: In vielen Bereichen war von gravierenden Mängeln, Stillstand und sogar Rückschritten die Rede. Inklusion – also das gleichberechtigte und selbstbestimmte Teilhaben aller Menschen an einer Gesellschaft – ist auch in der Steiermark noch lange nicht Realität.

Das lange Warten auf das steirische Inklusionsgesetz

Ein zentraler Baustein einer inklusiven Steiermark sollte ein Inklusionsgesetz sein. Bereits im Jahr 2018 wurde medial berichtet, dass Ende des Jahres 2019 die Rahmenbedingungen für ein Inklusionsgesetz feststehen sollen. Auch im Regierungsprogramm der aktuellen ÖVP-SPÖ-Regierung, der „Agenda Weiß-Grün“, wurde dieses Vorhaben bekräftigt – und dann nie umgesetzt. Bis heute liegt nämlich kein Entwurf für das Inklusionsgesetz vor.

„Es zieht sich wie ein roter Faden durch die Arbeit der Landesregierung: Es wird viel versprochen und wenig gehalten. Frau Kampus hat vor Jahren großspurig vom Inklusionsgesetz geredet, aber bis heute keinen Vorschlag geliefert. Mittlerweile weigert sie sich sogar, eine klare Antwort auf die Frage zu geben, ob das Gesetz überhaupt in Arbeit ist. So geht man nicht mit den Betroffenen um, die zurecht auf ein gutes Inklusionsgesetz hoffen und warten“, so KPÖ-Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler.

Worauf sie sich bezieht: In der 41. Landtagssitzung vom 14. Februar 2023 wollte die zuständige Landesrätin Doris Kampus die Frage, ob das Inklusionsgesetz noch in dieser Periode kommen wird, nicht eindeutig beantworten. Darum hat die KPÖ am 2. Mai eine Schriftliche Anfrage (siehe Anhang) eingebracht, um von der Landesrätin klare Antworten einzufordern, wie es um das Inklusionsgesetz bestellt ist.

Baustelle Barrierefreiheit

Heinz Sailer, der sich als Selbstvertreter und ehem. Vorsitzender des steirischen Monitoring-Ausschusses jahrzehntelang für die Rechte von Menschen mit Behinderungen einsetzt, fordert in puncto Barrierefreiheit Verbesserungen ein: „Der Tag der Inklusion macht mich jedes Jahr nachdenklich. Es geht einfach viel zu wenig weiter. Barrierefreiheit ist eine Querschnittsmaterie und ein zentraler Pfeiler der Inklusion. Dieser so wichtige Bereich ist beim Land aber einzig und allein in der Abteilung für Soziales angesiedelt. So passiert es, dass die Barrierefreiheit vielfach zu kurz kommt und zu wenig mitgedacht wird. Dabei würden von einer in jeder Hinsicht barrierefreien Gesellschaft alle Menschen profitieren.“

Heinz Sailer kandidiert auf der Liste der KPÖ

Dafür braucht es im Landtag auch weiterhin Parteien, die entsprechenden Druck auf die Landesregierung ausüben, damit bei der Inklusion etwas weitergeht. Darum hat sich Heinz Sailer entschieden, als parteifreier und unabhängiger Kandidat auf der KPÖ-Liste für die Landtagswahl zu kandidieren.

„Inklusives Schulsystem“?

Auf die Notwendigkeit eines tatsächlich inklusiven Schulsystems macht Philipp Ulrich, Behindertenbetreuer, Grazer Gemeinderat und KPÖ-Inklusionssprecher, aufmerksam: „Auch im Bildungsbereich sind wir von echter Inklusion noch weit entfernt. Wir fordern: Weg von sonderpädagogischen Einrichtungen, hin zu einem inklusiven Schulsystem, das diesen Namen auch verdient, in dem alle Kinder – ob mit Behinderungen oder ohne – gut begleitet und gefördert werden.“

KPÖ lädt zum „Runden Tisch Inklusion“ ein

Um daran zu arbeiten, lädt die KPÖ Steiermark am 10. Mai um 17 Uhr zum nächsten „Runden Tisch Inklusion“ in den KPÖ-Bildungsverein (Volkshaus Graz, Lagergasse 98a) ein, der allen Selbstvertreter:innen, Mitarbeiter:innen von Einrichtungen, Angehörigen und Interessierten als Plattform zur Vernetzung und zur Diskussion zur Verfügung steht.

Pflege, Gesundheit, Energie – wo Ehrenhöfer den Rotstift ansetzt

14-03-25 Die Spa­ran­kün­di­gun­gen des neu­en Lan­des­rats las­sen Sch­lim­mes be­fürch­ten. Die KPÖ sieht mit gro­ßer Sor­ge, dass die ge­plan­ten Ein­spa­run­gen vor al­lem je­ne tref­fen wer­den, die oh­ne­hin schon un­ter stei­gen­den Kos­ten und feh­len­den Res­sour­cen lei­den.

Ärger über Hakenkreuz-Schmierereien

14-03-25 Die KPÖ Grat­korn zeigt sich ver­är­gert über die Ha­ken­k­reuz-Sch­mie­re­rei­en, die in den letz­ten Ta­gen in der Dr.-Karl-Ren­ner-Stra­ße in Grat­korn auf der Haus­fas­sa­de auf­ge­taucht sind. Un­ser KPÖ-Ge­mein­de­rats­kan­di­dat Phi­l­ipp Jöl­li ver­ur­teilt die­se fei­gen Van­da­len­ak­te aufs Schärfs­te.

Radfahren in der Heinrichstraße muss endlich sicherer werden!

14-03-25 Ei­ne Um­ge­stal­tung der Hein­rich­stra­ße hat die neue FPÖ-Ver­kehrs­lan­des­rä­tin ab­ge­dreht, Al­ter­na­ti­ven für mehr Si­cher­heit bleibt sie aber schul­dig. Die Gei­dor­fer KPÖ un­er­stützt nun ei­nen Vor­stoß der In­i­tia­ti­ve Mo­Ve it.

Feldbach: Großer Verbesserungsbedarf beim öffentlichen Verkehr

14-03-25 Feld­bach ist in den letz­ten zehn Jah­ren be­deu­tend ge­wach­sen. Nicht aus­rei­chend mit­ge­wach­sen ist al­ler­dings das An­ge­bot an öf­f­ent­li­chen Ver­kehrs­mit­teln. Gro­ßen Ver­bes­se­rungs­be­darf gibt es vor al­lem inn­er­halb des Ge­mein­de­ge­biets, als auch bei der An­bin­dung zur S-Bahn nach Gleis­dorf oder Graz und…

Veröffentlicht: 6. Mai 2024